18. Juni 2013

Die Karriereleiter erklimmen

Weiterbildungskolleg: Schulleiter Karl-Heinz Loch über die Perspektiven auf dem Zweiten Bildungsweg

Niederrhein

Viele Wege führen zum Abitur. Karl-Heinz Loch, seit 2004 Schulleiter am Weiterbildungskolleg des Kreises Viersen, erklärt im Interview, warum sich immer mehr Studierende für den Zweiten Bildungsweg und die Abendschule entscheiden.

Wer entscheidet sich für den Zweiten Bildungsweg?
Karl-Heinz Loch: Das sind vor allem zwei Gruppen: Zum einen junge Leute mit abgeschlossener Berufsausbildung, die beruflich weiter kommen möchten. Zum anderen kommen junge Erwachsene, die keine qualifizierte Ausbildung bekommen haben. Sie wollen sich nicht länger mit niedrigqualifizierter Arbeit durchschlagen.

Ist für die meisten Ihrer Schüler ein Studium das Ziel?
Karl-Heinz Loch: Nach aktuellen Ergebnissen des Instituts für Hochschulforschung streben nach wie vor die meisten Kursteilnehmer nach dem Abitur ein Studium an. Allerdings entscheiden sich immer mehr junge Leute, unsere Schule mit der Fachhochschulreife zu verlassen. Die FH-Landschaft am Niederrhein hält viele attraktive Studienangebote bereit. Die jungen Erwachsenen überlegen, wie viel Energie sie in den beruflichen Aufstieg investieren möchten. Eine andere Gruppe strebt eine qualifizierte Ausbildung an. Also: Die Studierenden arbeiten auf einen möglichst hohen Schulabschluss hin, der ihnen alle Möglichkeiten offen lässt.

Trieb die Studierenden früher eine andere Motivation an?
Karl-Heinz Loch:
Deutlich seltener kommen Studierende, die ihre Allgemeinbildung verbessern oder den familiären Erwartungen entsprechen wollen. Anstoß für viele ist die Erfahrung, dass sie mit einem mittleren Schulabschluss ihre beruflichen Ziele nicht verwirklichen können. Laut der angesprochenen Studie verfolgen viele das Ziel, ihre Persönlichkeit und Sozialkompetenz zu entfalten.

Welche Vorteile haben Abiturienten des Zweiten Bildungswegs?
Karl-Heinz Loch: Die Studierenden haben gelernt, Schule, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Sie arbeiten lösungsorientiert und sind zielstrebig. An die Uni bringen Sie neben dem Schulwissen Erfahrungen aus Alltagsleben und Beruf mit. Probleme sehen einige in der Finanzierung eines Studiums, weil sie sich schon an einen höheren Lebensstandard gewöhnt haben. Andere haben Probleme mit der Vielfalt des Studienangebots. Der Großteil unserer Studierenden informiert sich aber schon vor Schulbeginn genau, welche berufliche Weiterentwicklung in Frage kommt. Wie bei allen Abiturienten sind Zugangsbeschränkungen wie Numerus Clausus ein Problem.

Wie sind die Abiturergebnisse im Vergleich mit dem Ersten Bildungsweg?
Karl-Heinz Loch: Die Anforderungen des Zentralabiturs werden gleich gut gemeistert. In den Abitur-Durchschnittsnoten liegen die des Weiterbildungskollegs sogar leicht über den Durchschnittsnoten des Ersten Bildungswegs.

www.wbk-viersen.de

Hintergrund:
Das Weiterbildungskolleg des Kreises Viersen ist seit 1959 Ansprechpartner für alle, die nachträglich Abitur oder Fachhochschulreife erwerben wollen. Die Schule betreut rund 440 Studierende, die neben ihrer Arbeit an den vier Schulorten Viersen, Kempen, Mönchengladbach und Krefeld Abend- oder Vormittagskurse besuchen. Eine weiteres Angebot ist „Abi online“, ein Internet gestütztes Lernprogramm mit Klassenunterricht und Lernzeit zuhause am PC.

Beratung und Anmeldung unter Telefon 02162/51951 sowie beim Weiterbildungskolleg des Kreises Viersen – Abendgymnasium, Nikolaus-Groß-Straße 9, Dülken.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Karl-Heinz Loch

Karl-Heinz Loch, Schulleiter des Weiterbildungskollegs des Kreises. Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
Rathausmarkt 3
41747 Viersen
Tel. 02162 / 39-1024
Fax 02162 / 39-1026
pressestelle@kreis-viersen.de
www.kreis-viersen.de

Diese Pressestelle ist Mitglied bei presse-service.de [www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren.