Heizen mit dem Automotor

Herten - Was der Ausdruck „Kraft-Wärme-Kopplung“ bedeutet und wie ein Automotor eine ganze Siedlung größtenteils mit Energie versorgen kann, erfuhren Interessierte in der Modellwohnung „planraumleben“. Marco Meyer, Fachgebietsleiter für die Fernwärmeversorgung bei den Hertener Stadtwerken, stellte alternative Heiztechniken am Beispiel des Blockheizkraftwerks in den Goethe-Gärten vor.

Was große Kraftwerke schon seit vielen Jahren betreiben, kann heute nämlich auch im kleineren Rahmen umgesetzt werden: Kraft-Wärme-Kopplung, also die Nutzung der bei der Stromproduktion entstehenden Abwärme als Heizenergie. Im großen Stil heißt das Fernwärme: Mit ihr versorgen die Stadtwerke seit über 50 Jahren einzelne Siedlungsgebiete in Herten.

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) tut im Prinzip nichts anderes: Über einen Gas-Verbrennungsmotor wird hier Erdgas in Strom und Wärme verwandelt. So auch in den Goethe-Gärten: „Der Motor entspricht in etwa der Leistung eines Kleinwagen-Motors“, erläuterte Marco Meyer. Durch diese Technologie werden die Energieverluste gegenüber der herkömmlichen Stromerzeugung um bis zu 40 Prozent reduziert.

Wie so ein Blockheizkraftwerk aussieht, konnten die Teilnehmer direkt vor Ort in den Goethe-Gärten entdecken: Das BHKW steht direkt neben  hwg- Stadtvilla, in der die Modellwohnung beheimatet ist. Nach einem kurzen Fußmarsch blickte die Gruppe ins Innere des mit Holz verkleideten Betriebsgebäudes. Leise schnurrte dort der blaue Schrank, der die Kraftwerkstechnik beherbergt. „Das BHKW läuft bereits mit Volllast“, erklärte Marco Meyer. „Lauter als jetzt wird es also nicht.“ Von außen konnten die Besucher überhaupt kein Geräusch vernehmen. Interessant war natürlich auch, ob es diese Technologie auch für zu Hause gibt. „In größeren Mehrfamilienhäusern werden durchaus schon Blockheizkraftwerke eingesetzt“, so Marco Meyer.

Die Hertener Stadtwerke sind Partner der „planraumleben“-Projekts. Der Vortrag gehörte zu einer Reihe von Infoabenden in der Modellwohnung. Im Juni sind folgende weitere Termine geplant:

• Dienstag, 11. Juni, 18 Uhr: Sicher und bequem zu Hause wohnen – Beratung bei der Wohnanpassung,
  Referentin: Gudrun Hammelmann (AWO-Wohnberatung)
• Donnerstag, 13. Juni: Das Eigenheim für die Zukunft rüsten – energetisch sanieren
  Referent: Romed Spiekermann (zertifizierter Energieberater)
• Montag, 17. Juni, 18 Uhr: Sanitäranlagen – barrierefrei und mit moderner Technik,
  Referenten: Christoph Gappa und Hans Naler (beide Handwerksmeister)
• Mittwoch, 19. Juni: Das Hertener Klimakonzept 2020+ praktisch – was bedeutet es für mein Haus und meine Wohnung?
  Referentin: Dr. Babette Nieder (Stadt Herten)