„Duale Ausbildung“ Vorbild für die USA

Im Rahmen einer Studienreise durch Europa hat Keith Ballard, Schulberater aus San Diego, das Rhein-Maas Berufskolleg in Kempen besucht. Der Experte möchte herausfinden, wie in Deutschland die berufliche Bildung organisiert ist. Aus den Erkenntnissen erhofft sich der Amerikaner Anregungen für das Bildungssystem in den USA.

In Amerika liegt der Fokus darauf, den Schülern Allgemeinbildung zu vermitteln. Angebote, die praktische Erfahrungen ermöglichen, gibt es kaum. Entsprechend gut kommt bei dem Schulberater das Modell der „Dualen Ausbildung“ an. „Die Jugendlichen erhalten einen Einblick in die betriebliche Realität und machen praktische Erfahrungen“, sagt Engelbert Hillen, Leiter der Abteilung Technik. Ergänzt werden die Erfahrungen im technischen Metier durch praktische Unterrichtsinhalte in den Werkstätten. Die theoretischen Kenntnisse und Zusammenhänge lernen die Schüler in der Berufsschule. „Die duale Ausbildung hat sich in Deutschland bewährt“, sagt Dr. Hans-Joachim Kornblum, Leiter des Rhein-Maas Berufskollegs in Kempen.

Ballard bezeichnet am Ende seines Besuchs das Ausbildungssystem als „win-win situation“. Er sieht Vorteile für beide Seiten. Sowohl die Auszubildenden als auch die Ausbilder profitieren von einer Zusammenarbeit. Die Jugendlichen qualifizieren sich, besonders im Hinblick auf die Praxis. Die Ausbilder sorgen mit ihren Auszubildenden für gut ausgebildeten Nachwuchs, möglicher Weise sogar für den eigenen Betrieb. Gut angekommen ist bei dem Amerikaner, dass nicht jedes Unterrichtsfach für sich allein steht. Die Azubis lernen an realistischen Situationen fächerübergreifend.

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