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Presseinformation

28. August 2013
Jugendamt bietet Beratung und Unterstützung für Familien an
Sommerserie / Erziehungshilfe und Kinderschutz
Kreis Steinfurt. Sozialpädagogische Dienste – was sich hinter diesem sperrigen Wort verbirgt und um was sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes des Kreises Steinfurt sonst noch kümmern, ist Thema einer kleinen Serie. Heute geht es um die sogenannte Erziehungshilfe und den Kinderschutz. Eine Familie zu sein, ist nicht immer einfach. „Die Anforderungen an die Eltern sind gestiegen“, sagt Holger Niehoff, Arbeitsgruppenleiter im Kreisjugendamt. Die Teams der Erziehungshilfe in Steinfurt und Tecklenburg sind die Ansprechpartner, wenn sich Eltern eine Beratung oder Unterstützung in Erziehungsfragen wünschen und auch, wenn Bürgerinnen und Bürger glauben, dass Kinder und Jugendliche in ihrem Umfeld einen besonderen Schutz brauchen. Ganz klassisch sei die Pubertät der Kinder und die damit verbundene Ablösung von den Eltern häufig ein Thema. „Viele Eltern fühlen sich förmlich überrannt von den Themen ihrer Kinder“, stellt Niehoff fest. Zum Beispiel das Internet und auf was die Jugendlichen dadurch Zugriff haben, ängstige viele Mütter und Väter. „Für die jungen Menschen hat das Internet aber überhaupt nichts Bedrohliches, es ist für sie völlig alltäglich“, sagt der Diplom-Sozialpädagoge. Aber auch die Gefahr durch Drogen sowie schulische Probleme beschäftigen viele Eltern. Ebenso sind die Versorgung des Nachwuchses in den ersten Lebensjahren, die Trotzphase sowie die Regel- und Grenzsetzung immer wiederkehrende Themen in den Beratungen.

Ein Gespräch im Jugendamt wird meist vorher telefonisch vereinbart. Oft melden sich die Eltern oder die Kinder selbst, häufig werden die knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erziehungshilfe aber auch zu Gesprächen in Kindergärten oder Schulen hinzu gebeten. „Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, einvernehmliche und gute Lösungen mit den Eltern zu erarbeiten“, so Niehoff. Wenn sich dabei herausstellt, dass Hilfe notwendig ist, schauen die Fachkräfte der Erziehungshilfe, welche zu der jeweiligen Situation passt. Neben regelmäßigen Beratungsgesprächen kann zum Beispiel regelmäßig ein Helfer in die Familie kommen, es können auch eine Tagesgruppe oder eine stationäre Wohnform das Richtige sein. Auch die Netzwerkverbindungen des Kreisjugendamtes zu Schulen, Kindergärten und Frühförderung können behilflich sein, um genau die Hilfe zu finden, die benötigt wird. Der Kontakt des Jugendamtes zu einer Familie beginnt manchmal auch damit, dass Bürgerinnen und Bürger melden, dass sie Kinder und Jugendhilfe als gefährdet ansehen. Dann fahren zwei Fachkräfte des Jugendamtes zu der betroffenen Familie und sprechen mit ihr über diese Meldung. In fast der Hälfte der Fälle (2012: 45,5 Prozent) stellt sich vor Ort heraus, dass die Sorge unberechtigt ist. Zum Beispiel sogenannte Schreibabys verunsichern die Nachbarn, sind aber in der Regel bei ihren Eltern gut aufgehoben. Gelegentlich zeigt der Besuch aber auch, dass das Kind oder die Kinder Schutz benötigen. Manche Gefahren, zum Beispiel durch Steckdosen oder Treppengeländer, lassen sich durch spezielle Schutzmechanismen relativ einfach beseitigen. Geht es aber um körperliche oder seelische Gewalt, müssen die Fachkräfte mit den Eltern gemeinsam abwägen, wie die Familie wieder ins Gleichgewicht kommen kann. Die sogenannte Inobhutnahme, also die Herausnahme des Kindes aus der Familie, ist dabei immer das letzte Maß der Dinge, wie Niehoff betont. Im Jahr 2012 gingen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt 145 Gefährdungsmeldungen nach.

Die Reaktionen der Eltern auf den Besuch vom Jugendamt sind gemischt. Manche streiten ab, dass sie Hilfe benötigen. „Viele sind aber auch dankbar“, hat Niehoff in seinem Berufsalltag erlebt. Insgesamt sei die Sensibilität gestiegen, zum einen bei den Eltern, Hilfe anzunehmen, aber auch bei Nachbarn und Bekannten, dem Jugendamt zu melden, wenn sie eine Gefahr für Kinder und Jugendliche sehen. Familien, die sich im Jugendamt beraten lassen möchten, können über die Sekretariate der Arbeitsgruppen in Steinfurt, Telefon 0 25 51 / 69-23 95, oder in Tecklenburg, Telefon 0 54 82 / 70-32 92, Kontakt zu den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Erziehungshilfe aufnehmen. Alternativ dazu sind auf der Internetseite des Kreises Steinfurt die Kontaktdaten der Fachkräfte zu finden. Ansprechpartner sind außerdem auch die Erziehungsberatungsstellen im Kreis Steinfurt.


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Erziehungshilfe und Kinderschutz



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de