Bocholt, 02. September 2013
Stadtgeschichte: Das neue Feuerwehrgerätehaus von 1960
Stadtarchiv Bocholt präsentiert historisches Foto des Monats September 2013
Bocholt (PID).
Im Rahmen der Serie "Foto des Monats" präsentiert das Stadtarchiv diesmal das Feuerwehrgerätehaus von 1960. 24 Jahre lang war die städtische Feuerwehr auf einem Grundstück an der Kreuzstraße untergebracht, das der Deutschen Bundespost gehörte. 1957 kündigte diese den Mietvertrag mit der Stadt Bocholt, weil sie Eigenbedarf anmeldete und die Gebäude zum Abstellen von Postomnibussen benötigte. Daher wurde der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses für die Bocholter Wehr dringend erforderlich.
Die Stadtverwaltung entschied sich für ein zentrales und doch abseits vom Durchgangsverkehr liegendes Gelände hinter dem Hallenbad, nachdem andere Plätze an der Bismarck-, Nobel- oder Schwartzstraße als unvorteilhaft erachtet worden waren. Nach Klärung der Standortfrage errichtete das städtische Hochbauamt zwischen 1958 und 1960 An der Bleiche die neue Feuerwache in drei Bauabschnitten.
In der ersten und zweiten Phase entstanden dort zunächst der dreigeschossige Verwaltungstrakt mit Meldezentrale, Geschäftszimmer und Büro der Wachhabenden, mit Gasschutz-Geräteraum, Tagungssaal sowie die Dienstwohnung für den damaligen städtischen Kreisbrandmeister Julius Schönberger. Daneben schloss sich eine große Halle mit acht Toren inklusive Waschbox zur Unterstellung der verschiedenen Löschfahrzeuge und Sanitätswagen an. Darüber richtete man sechs Schlafräume mit insgesamt 18 Betten für die Feuerwehr- und Krankenwagenbesatzung sowie eine große Kleiderkammer ein. Zur Ausstattung der neuen Wache gehörten ferner ein Übungsplatz, Unterstände und Garagen im Hinterhof sowie ein Kriechübungsraum und Kammern zur Lagerung und Reinigung der Schläuche. Der 24 Meter hohe Steiger- und Schlauchtrockenturm fehlte zum Zeitpunkt der Fertigstellung der neuen Wache noch. Diesen baute man im dritten Zeitabschnitt zwischen April und Oktober 1962 hinter dem Feuerwehrgerätehaus, im Winkel zur Straße An der Alten Aa. Den Schornstein des Hauses zierte im Übrigen ein kupferner Wetterhahn, der zumindest bis 1982 noch vorhanden, mittlerweile jedoch verschollen ist.
Aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten verzögerte sich die Fertigstellung der Feuerwache immer wieder. Das Bild zeigt den Neubau An der Bleiche vom Meckenembad aus gesehen. Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten erfolgte schließlich am 12. September 1960. Fast auf den Tag genau 50 Jahre später zog die Wehr hier wieder aus und übernahm ihr gegenwärtiges Quartier an der Dingdener Straße. Aktuell steht das Gebäude An der Bleiche leer, ein Abriss wird vorbereitet.
Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de
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Feuerwehrgerätehaus von 1960 (Foto: Stadtarchiv Bocholt)
Der Feuerwehr-Neubau An der Bleiche vom ehemaligen Meckenembad aus gesehen. Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten erfolgte im September 1960. (Text: W. Tembrink/Foto: Stadtarchiv Bocholt)