Ilse Polak aus New York war am vergangenen Donnerstag zu Gast in der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer. Zusammen mit der Journalistin Anne Diekhoff ließ sie mit einer Lesung und Buchvorstellung 50 Besucher im alten Klassenzimmer der Schule an ihrem bewegten Leben teilhaben.
Ilse Polak wurde 1927 in Papenburg geboren. Fast auf den Tag genau 70 Jahre, nachdem sie mit ihrer Familie ins Ghetto von Riga deportiert worden war, entschloss sie sich, ihre Geschichte zu erzählen. Bisher kannten selbst ihre Freunde nur das glückliche Ende, das „Happy Ending in Amerika", wie sie es nennt.
Was sie im Ghetto und im Konzentrationslager ertragen musste und welche traurigen Seiten ihre Kindheit in Papenburg hatte, das hatte sie für sich behalten.
Journalistin Anne Diekhoff lernte Ilse Polak 2009 kennen, als diese schon 60 Jahre in New York lebte. Diekhoff hat aufgezeichnet, was Ilse Polak ihr in zahlreichen Gesprächen erzählt hat.
„Mit der Ehemaligen Jüdischen Schule und auch mit dieser Lesung möchten wir Vergangenheit und Zukunft miteinander verbinden. Erinnerung und Gedenken haben kein Verfallsdatum“, so Landrat Bernhard Bramlage in seinem Grußwort. Er sei glücklich darüber, Ilse Polak als ehemalige Schülerin zur ersten Abendveranstaltung im Haus begrüßen zu dürfen.
Im Anschluss der Lesung signierte Ilse Polak ihr Buch: Meine drei Leben. Die Geschichte einer Papenburger Jüdin. Aufgezeichnet von der Journalistin Anne Diekhoff. Es ist im August 2013 im Fehn-Verlag J. Eissing erschienen. ISBN: 978-3980082051.
Ilse Polak
Ilse Polak und Anne Diekhoff während der Lesung
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