Die türkische 12 500-Einwohner-Gemeinde Ayancik in Nordanatolien, direkt am Schwarzen Meer gelegen, war kürzlich das Reiseziel einer von Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens geleiteten Delegation Iserlohner Politiker und Verwaltungsmitarbeiter. Mit dieser Reise folgte Dr. Ahrens der Einladung seines türkischen Amtskollegen Ayhan Ergün, die dieser während seines Besuches in Iserlohn Ende Mai des Jahres ausgesprochen hatte.

Anlass für die gegenseitigen Besuche und das damit verbundene Bemühen um vertiefte Kontakte und engere Kooperation ist die Tatsache, dass über 4 000 türkische bzw. türkischstämmige Mitbürgerinnen und Mitbürger in Iserlohn leben, die ihre Wurzeln unmittelbar in der Stadt Ayancik oder der umgebenden Provinz Sinop sowie der gleichnamigen Provinzhauptstadt haben.
Um die  bisherigen Bemühungen zur Integration der türkischen Mitbürger intensivieren und verstärken zu können, entsprach es dem Wunsch der Delegationsmitglieder, neue und weitere Kenntnisse und Erfahrungen über das Land, die Landschaft sowie das wirtschaftliche, das politische und das soziale Umfeld der in Iserlohn und Umgebung lebenden türkischstämmigen Menschen zu gewinnen. Dazu führten sie viele Gespräche und Diskussionen mit politischen Vertretern der Stadt Ayancik, dem dortigen Landrat, mit Bürgermeistern der Nachbarstädte, mit Rektoren der ortsansässigen Hochschulen, mit Geschäftsleuten aus unterschiedlichen Branchen und Bereichen sowie nicht zuletzt mit Einwohnern der Region, mit denen sie zuweilen ganz zufällig ins Gespräch kamen.

Dabei lernte die Iserlohner Delegation auch Menschen kennen, die nach einem Arbeitsleben in Deutschland (nicht zuletzt in Iserlohn) und nach Eintritt in den Ruhestand in ihre Heimat zurückgekehrt sind, während ihre Kinder, also die Nachfolgegeneration, oftmals in Deutschland geblieben sind.
Die Rückkehr dieser “Auswanderer-Generation” war für die Delegationsmitglieder umso erklärlicher, je mehr Gelegenheiten sie hatten, Land, Leute und nicht zuletzt die Landschaft kennenzulernen. Eine voralpine Waldlandschaft mit ausgedehnten Laubwäldern, die sich in keiner Weise hinter den Sauerländer Wäldern verstecken müssen, geht unmittelbar am Rande des Schwarzen Meeres über in eine  Strand- und Küstenlandschaft, die bislang kaum vom internationalen Tourismus entdeckt wurde. Neben den vorhandenen Betrieben der Holzwirtschaft wird daher die Förderung des Tourismus als zukunftsweisender Wirtschaftszweig für die Region gesehen.
Selbst lang anhaltender Regen konnte bei den Besuchern aus Deutschland das Bild dieser beeindruckenden und bemerkenswerten Landschaft nicht verwässern und so wurde allen Delegationsmitgliedern klar, welche Bedeutung für die Menschen aus der Region Sinop der Begriff “Heimat” besitzt.