Ein Airbus A340-600 ist neuer „fliegender Botschafter“ der Stadt Gummersbach und trägt ab sofort den Namen der oberbergischen Kreisstadt in alle Welt. Der Airbus ist der Nachfolger der bisherigen Lufthansa-Maschine „Gummersbach“, die am 9. September 2002 von Christine Schmitz, der Gattin des damaligen Bürgermeisters Paul-Gerhard Schmitz, getauft worden war. Bürgermeister Frank Helmenstein und Florian Gränzdörffer, Leiter Konzernkommunikation NRW Deutsche Lufthansa AG, besiegelten die offizielle Namensübertragung jetzt mit der Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde für das Flugzeug im Gummersbacher Rathaus.
Die Namensübertragung auf den größeren Langstrecken-Airbus ist für die Stadt ein deutliches „Upgrade“ gegenüber dem bisherigen Patenflugzeug, einem Airbus A340-300. Dieser Jet hat die Stadt im Oberbergischen fast ein Jahrzehnt auf den internationalen Luftstraßen repräsentiert und seine Passagiere in mehr als 40.000 Flugstunden sicher und zuverlässig zu vielen Zielen rund um den Erdball gebracht. 2011 wurde die Maschine an die Bundesregierung verkauft und trägt seitdem den Namen „Theodor Heuss“.
Der Airbus A340-600 ist mit 75,3 m das zweitlängste Passagierflugzeug der Welt. Nur 4,1 Liter benötigt er pro 100 Kilometer und Passagier. Zudem ist er mit besonders leisen Triebwerken ausgestattet. Die Maschine bietet Platz für 306 Passagiere. Bei einem maximalen Startgewicht von 368 Tonnen und einer Reisegeschwindigkeit von 890 km/h fliegt die „Gummersbach“ im Liniendienst bis zu 12.200 Kilometer weit. Bevorzugt wird sie daher auf langen Strecken nach Asien und Amerika eingesetzt. Die maximale Flughöhe des Langstrecken-Jets liegt bei 12.600 Metern. In dieser und auch anderen Maschinen von Airbus fliegt immer ein Stück „Gummersbach“ mit, hat doch der Geschäftsbereich Aviation der Gummersbacher Firma Ferchau Engineering in den Bereichen Design, Elektronik und Mechanik viele Komponenten entwickelt und konstruiert.
Die Lufthansa-Crews kennen die „Gummersbach“ übrigens unter einer ganz anderen Bezeichnung. Weil das offizielle Luftfahrt-Kennzeichen der Maschine „D-AIHN“ lautet, hört der Jet gemäß dem internationalen Pilotenalphabet auf den Namen der letzten beiden Buchstaben der Kennung „Hotel-November“. Heimatbasis des Airbus 340-600 „Gummersbach“ ist München. Am Tag der Namensübertragung landet die „Gummersbach“ aus Boston kommend um 9.45 Uhr in München. Von hier aus hebt sie um 15.30 Uhr wieder ab und fliegt nach New York.
Mit der „Gummersbach“ zählt die „NRW-Flotte“ der Lufthansa von Aachen bis Xanten insgesamt 60 Flugzeuge – vom kleinen Regionaljet CRJ900 bis zum Boeing Jumbo, der 747-400 „Nordrhein-Westfalen“. Die Tradition, Flugzeuge der Lufthansa mit den Namen deutscher Bundesländer und Städte zu versehen, geht auf den 16. September 1960 zurück. Damals taufte der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, erstmals ein Lufthansa Flugzeug auf den Namen einer deutschen Stadt, Startpunkt einer nunmehr über 50 Jahre währenden Tradition. Mit Willy Brandt als Taufpaten erhielt das Flugzeug bei der feierlichen Zeremonie auf dem Frankfurter Flughafen natürlich den Namen „Berlin“. Seither wurden rund 300 Lufthansa Flugzeuge auf den Namen deutscher Städte getauft. Auch sämtliche Bundesländer und einige internationale Namen finden sich in der Kranich-Flotte. Am Anfang der Taufpatenschaften stand für Lufthansa der Gedanke, die Verbundenheit zum Heimatstandort Deutschland jenseits der großen Drehkreuze und Standorte auch in die Regionen tragen, woher ein Großteil der Lufthansa Passagiere und Mitarbeiter kommt. Die getauften Flugzeuge sind fliegende Botschafter ihrer Heimat und tragen deren Namen buchstäblich in alle Welt.
Dass eine solche Patenschaft auch über 50 Jahre später noch ein begehrtes Gut ist, zeigt ein Blick auf die beachtliche Warteliste interessierter Städte. Bei der Vergabe orientiert sich Lufthansa an der historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des betreffenden Ortes. Auch Städte, die in besonderer Weise mit der Luftfahrt oder der Lufthansa verbunden sind, finden Berücksichtigung. Die Größe der Stadt spielt dagegen keine Rolle. Neben dem Namen der Patenstadt am Bug des Flugzeugs wird auch deren Stadtwappen im Eingangsbereich der Kabine angebracht.
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E-Mail: florian.graenzdoerffer@dlh.de
Die Namensübertragung, zu der Sie herzlich eingeladen sind, findet am Mittwoch, 30.10.2013 um 11:00 Uhr im Ratssaal der Stadt Gummersbach statt. Bitte teilen Sie mir kurzfristig mit, ob Sie teilnehmen werden. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.