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Presseinformation

04. November 2013
Auf der Suche nach Geschichten – Künstlerin Sigrid Sandmann fragt: „WELCHEN WEG SIND SIE GEGANGEN?“
Projekt im DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst / Vom 5. bis 7. November vor Ort
Kreis Steinfurt. Mit der beliebten Ausstellung „Winterlicht“ trotzt das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst alljährlich der kalten Jahreszeit. So auch in diesem Jahr: Der stellvertretende Landrat Bernhard Hembrock eröffnet „Winterlicht“ am Sonntag, 1. Dezember, um 16 Uhr. Für die Lichtinstallationen zeichnet die Hamburger Künstlerin Sigrid Sandmann verantwortlich. Ihr Thema: „WELCHEN WEG SIND SIE GEGANGEN?“

Mit Ihrer doppeldeutigen Fragestellung wenden Sie sich an Mädchen und Frauen aus der Region Gravenhorst. Was möchten Sie von ihnen erfahren?

Sigrid Sandmann: Das Wortspiel soll dazu verführen, sich in das Klosterleben, in die Beweggründe der Nonnen und ihrer Dienstmägde hinein zu fantasieren. Warum sind die Frauen ins Kloster gegangen, was wäre gewesen, hätten sie diesen Weg nicht gewählt … War es die Entscheidung der Eltern, war es der reine Gottesglaube oder auch der Wunsch nach Bildung und einem eigenständigem Leben? Doch das Wortspiel beinhaltet auch die Frage nach dem Weg der Frauen, die heute in und um Gravenhorst leben. Es ist damit Raum für bewegliche persönliche Gedanken und Fantasien nach dem eigenen Weg.

Und wie setzen Sie die Geschichten dann künstlerisch um?

Sigrid Sandmann: Ich werde aus den eingereichten Sätzen ein fragmentarisches Geschichtsbild erstellen – in dem sich die verschiedenen Geschichten, Beweggründe und Erfahrungen von Frauen ganz neu zusammensetzen. Dies geschieht mit Schrift und Licht. Im großen Saal des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst wird die fantasierte Geschichte der Zisterzienserinnen, der Dienstmägde und die (vielleicht ebenfalls fantasierte) eigene Geschichte der beteiligten Frauen zu einer pfadverbindenden Lichtprojektion verwebt.

Das Verweben von privaten Geschichten mit dem öffentlichen Raum ist charakteristisch für einige Ihrer Arbeiten – zum Beispiel auch für das interaktive Kunstprojekt „Wortfindungsamt“ in Hamburg. Sie haben damit Menschen ermöglicht, ihr Wort, das verschlüsselt ihre ganz eigene private Geschichte erzählt, in den öffentlichen Raum zu bringen. Was ist für Sie das Besondere an der Verquickung von Privatem mit der Öffentlichkeit?

Sigrid Sandmann: Bei Kunst im öffentlichen Raum liegt es für mich nahe, die Menschen mit einzubeziehen, den urbanen Raum mit „eigenem“ zu füllen. Dem Ort und dem Raum eine neue Bedeutung zu geben, die mehr ist als ein bloßes Abbild des Ortes oder des Gebäudes. Meine Arbeiten entstehen im Kontext mit den Menschen, die diesen Raum nutzen. Es kommt oft vor, dass mir hinterher gesagt wird: So habe ich meine Umgebung, habe ich diesen Ort noch nie gesehen. Mit meinen künstlerischen Arbeiten im öffentlichen Raum kann ich genau das erreichen. Auch das macht meiner Meinung nach Kunst im öffentlichen Raum aus: Die Veränderung eines Ortes und wie diese Veränderung, die meist ja temporär ist, neue Bezüge, Kommunikation und im besten Fall gedankliche Bewegungsräume schafft. Durch meine spezielle Art, die Menschen in den künstlerischen Prozess einzubeziehen, entsteht ein Werk, das für die sich Beteiligenden zu etwas Persönlichem und Identifizierbarem wird. Identifikation mit dem persönlichen Lebensraum – der sonst oft geprägt ist von Unpersönlichem.

In dieser Woche sind Sie für einige Tage im Kunsthaus. Kann jemand, der gerne mit seinen Erzählungen Teil Ihrer Lichtkunst werden möchte, dann bei Ihnen vorbeikommen?

Sigrid Sandmann: Ja, am 5. 6. und 7. November werde ich in Gravenhorst sein. Frauen und Mädchen, die Interesse haben, sich an dem Projekt zu beteiligen, können mit mir unter meiner Handynummer 01 71 / 12 43 038 einen Termin vereinbaren.

Und wer an diesen Tagen keine Zeit hat, aber trotzdem gerne mitmachen möchte?

Sigrid Sandmann: Da die Zeit sehr knapp ist und mir noch viele Geschichten fehlen, nehme ich sehr gerne die Geschichten auch per Email (info@sigrid-sandmann.de) an oder per Post (Sigrid Sandmann, Hallerstraße 5b, 20146 Hamburg). Einsendeschluss ist der 10. November.


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Winterlicht 2013 Sandmann



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de