Auschwitz verstehen

Geschichte erleben: Gut vorbereitet sind die Schülerinnen und Schüler vom Berufskolleg Viersen, die sich in den kommenden Wochen auf den Weg zum ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau machen. Zur Vorbereitung hielt Professor Dr. Gideon Greif einen Vortrag im Berufskolleg des Kreises Viersen. Der israelische Historiker mit Lehraufträgen in Tel Aviv und Austin / Texas ist einer der renommiertesten Holocaust-Forscher.

„Professor Greif hat den Schülern einiges zugemutet – aber auf eine Art, die es den Zuhörenden möglich macht, nicht in Entsetzen zu erstarren“, sagt Schulleiterin Gisela Werner. Im ersten Teil seines Vortrags stellte Greif das sogenannte „Sonderkommando“ vor. Diese Gruppe von Häftlingen war von der SS-Lagerleitung gezwungen, bei der maschinellen Tötung der anderen Häftlinge in den Gaskammern und Krematorien zu helfen. „Vor allem durch seine Interviews mit Angehörigen des Sonderkommandos machte Professor Greif die täglichen moralischen Dilemma der Häftlinge deutlich“, sagt Berufsschulpfarrerin Petra Vahrenhorst. Sie begleitet mit Lehrer Michael Guse die Gedenkstättenfahrt.

Im zweiten Teil des Vortrags konzentrierte sich Greif auf die „Selektion“. Gemeint ist die Ankunft der zum Tode Verurteilten, die Aufnahme als Arbeitssklaven sowie der Raub des Eigentums. Dabei machte er das grausame Prozedere anhand von Fotografien anschaulich. Die Bilder stammen aus dem „Auschwitz-Album“, einer Sammlung von fast 200 Fotografien, die SS-Angehörige zu Propagandazwecken angefertigt hatten.

Möglich wurde die Geschichtsstunde mit Professor Greif durch die Stiftung „Erinnern ermöglichen“. Die Stiftung unterstützt die Fahrt der Schüler finanziell.

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