05. März 2014
Kreis Viersen
Die aus Osteuropa näher rückende Schweinepest treibt die Bauern im Kreis Viersen um. "Wir sehen unsere Aufgabe darin, vorbeugende Maßnahmen in Angriff zu nehmen und für das Thema zu sensibiliseren", sagte der Kreis Viersener Bauernvorsitzende Paul-Christian Küskens beim Bauernfrühstück im Kreishaus. Landrat Peter Ottmann lädt die Spitzen der Landwirtschaft jedes Frühjahr zum Erfahrungsaustausch mit der Kreisverwaltung an den runden Tisch.
Dr. Helmut Theißen, Leiter des Amtes für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung, appellierte an die Schweine haltenden Betriebe im Kreis, die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen sehr ernst zu nehmen: "Sollte die tückische afrikanische Schweinepest, die jetzt aus Russland, Weißrussland und Litauen kommend in Polen grassiert, am Niederrhein Einzug halten, würde dies immensen wirtschaftlichen Schaden für die Betriebe und die Fleischwirtschaft mit sich bringen." Eine Gefahr der Verbreitung besteht laut Dr. Theißen durch Viehtransporte aus den osteuropäischen Ländern, Jagdtourismus in diese Länder und Speisereste im Reiseverkehr. Dr. Theißen: "Die Verbraucher müssen nichts befürchten, die Schweinepest hat keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen."
Die fast noch größere Gefahr für einen weiteren reibungslosen Betrieb sehen die Landwirte an Niers und Nette aus dem NRW-Landwirtschaftsministerium auf sich zukommen. Minister Johannes Remmel plane eine Verschärfung der Lebensmittelüberwachung in der Form, dass das Land mehr Zuständigkeiten von den Kommunen übernimmt. Dr. Theißen sieht in dieser politisch forcierten Novelle keine Notwendigkeit: "Es ist noch kein Lebensmittelskandal zurückzuführen gewesen auf mangelnde Kontrolle seitens der Kommune." Landrat Ottmann befürchtet, dass zusätzliche Gebühren und Kosten auf die Betriebe zukommen und sieht insbesondere kleinere Gehöfte auf der Kippe.
Ulrich Horstmann, Geschäftsführer der Kreisbauernschaft, formulierte Bedenken der Landwirte seit einer baugesetzlichen Änderung Ende 2013: "Wird der Bau von beispielsweise Stallungen dadurch nicht massiv erschwert?" Der Technische Dezernent Andreas Budde sah hierin aber keine Gefahr für die Kreis Viersener Landwirte, die über entsprechende Futtergrundlagen verfügen. "Der Gesetzgeber hat mit der Novelle ein neues Instrument zur Steuerung von großen industriell geprägten Massentierhaltungen geschaffen."
Was denn an der Idee eines Freizeitparks im ehemaligen Brachter Munitionsdepot dran sei?, wollte Landwirt Heinz Schmitz wissen. Rolf Adolphs, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (WFG) Kreis Viersen, bestätigte, dass auf einem knapp 50 Hektar großen Areal eine von der WFG in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für ein Zentrum "Mensch und Tier" im Raum steht und mit der Gemeinde Brüggen erörtert wird. "Festgezurrt ist hier aber noch nichts."
Landwirt Peter Joppen brannte das Thema Krötenwanderung auf den Nägeln. Insbesondere die frühzeitige Straßensperrung im Naturschutzgebiet Salbruch an der Clörather Mühle behindere die Arbeit der Landwirte in diesem Gebiet, so Joppen.
Bauern
Landrat Peter Ottmann (4.v.l.) lädt die Landwirte mit dem Kreisbauernvorsitzenden Paul-Christian Küskens (4.v.r.) an der Spitze traditionell im Frühjahr zum Erfahrungsaustausch. Dabei ist die Tafel reich gedeckt. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei
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