Mütter dürfen auch mal ausrasten

28.02.2014 - Kamen

Jan-Uwe Rogge bot Erziehungs-Entertainment in der Stadthalle

"Erziehung ist wirkungsunsicher, man weiß nicht was raus kommt", warnt Jan-Uwe Rogge. Ganz sicher aber sei, was den pädagogischen Umgang mit Kindern angeht: "Ohne Chaos geht es nicht." Szenen aus diesem Chaos schilderte er mit spitzem Witz und  überzeugenden Entertainer-Qualitäten in der Kamener Stadthalle.

Organisiert hatten den Abend die Familienbande Kamen und die Elternschule des Klinikums Westfalen. Für beide war der Abend Teil des Starts ihrer Kooperation. Gemeinsam wollen beide Partner künftig Angebote für Eltern und Kinder in Kamen auf die Beine stellen.

Der Auftakt mit Jan-Uwe Rogge lockte gleich etwa 700 Besucher in die Stadthalle. Die mussten sich einiges anhören, quittierten das aber mit Lachsalven und viel Applaus. Rogge warnte vor zeitgemäßen Formen der Überbehütung. Manche Mutter führe ihr Kind am liebsten mit dem Mini-Van bis in den Klassen-Raum. Und Großeltern dürften ihre traditionelle Verwöhnrolle auch nicht mehr so einfach ausüben. Da werde mit dem Kind auch gleich der richtige Apfelsaft übergeben.

Hörbar erkannten sich die Zuhörer wieder in den teils bissigen Zuspitzungen Rogges. Der bewies sein Können als Kabarettist wie als Schauspieler wenn er die Bandbreite akustischer Varianten von Kindernamen parodierte, die die jeweilige Stimmungslage der Eltern wedergeben. Erziehung sei zum Hochleistungssport geworden, warnt Rogge. Kinder bräuchten heute viel Kraft, um die Räume ihrer Kindheit vor der Unbarmherzigkeit erziehender Eltern zu verteidigen.

Aber auch mit den Eltern zeigt Rogge durchaus Verständnis: "Mütter haben das Recht zum ausrasten" betont er und outet sich als Gegner des Versuches, in jeder familiären Situation die eigene Stimmlage unter perfekter Kontrolle zu halten. Den pädagogischen Konjunktiv (du könntest, wenn du wolltest) geißelt er dagegen genauso wie die Verfremdung des Wortes Bitte, wenn es um eine nachdrücklich Anweisung geht und nicht um eine freundliche Anfrage.

Vätern gegenüber zeigt er sich formell verständnisvoll. "Väter sind anders", weiß Rogge. Und da nütze es gar nichts, ihnen ständig über die Schulter zu schauen. Besser sei, Vätern eine Aufgabe zu übertragen und dann zum Yoga zu gehen.

Zwei Stunden lang schilderte Rogge Szenen aus dem Familienterrorismus. Erziehungstipps will er dabei eigentlich nicht geben. Unüberhörbar aber war der Appell, Kinder anzunehmen, auch wenn sie mal nicht funktionieren.

 

Fotohinweis: Klinikum Westfalen und Familienbande präsentierten Jan-Uwe Rogge in der Stadthalle Kamen

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Klinikum und Familienbande präsentieren Jan-Uwe Rogge


Jan-Uwe Rogge


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