25. März 2014

Besuch bei Tante Emma

Freilichtmuseum: Ausstellung zeigt historische Werbung und Verpackung im Spiegel der Zeit

Grefrath

Tante Emmas Warenwelt - historische Werbung und Verpackung im Spiegel der Zeitgeschichte: Unter diesem Motto steht die neue Sonderausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum des Kreises Viersen. In der Dorenburg in Grefrath, Am Freilichtmuseum 1, sind ab 6. April bis 17. August 2014  rund 800 Objekte aus dem Besitz der Sammler Petra und Harald Pauw aus Nettetal zu sehen. Die offizielle Eröffnung ist am Sonntag, 6. April. Landrat Peter Ottmann begrüßt die Besucher, anschließend führt Museumsleiterin Anke Wielebski in die Schau ein. Interessierte sind willkommen.

"Die Ausstellung zeigt die Entwicklung der Waren und deren Verkauf von 1900 bis in die 50er- und 60er-Jahre und dem Aufkommen der ersten Supermärkte", berichtet Anke Wielebski. Eine Fülle an Dosen, Kistchen und Werbeschildern lässt die Besucher in eine vergangene Konsumwelt eintauchen.

Früher war es üblich, die täglichen Einkäufe in kleinen Gemischtwarenläden zu erledigen. Die Verkäufer stellten die Waren persönlich zusammen, wogen ab und rechneten alles von Hand auf einem Block zusammen. Die Dorenburg-Ausstellung geht dem frühen Konsumverhalten auf den Grund. "Die Spur führt bis in die Zeit der Industrialisierung und der industriellen Nahrungsmittelproduktion", sagt Anke Wielebski. Beide Entwicklungen setzten in Deutschland ab ca. 1850 ein. Stichworte sind beispielsweise eingeschränkter Warenabsatz der Zünfte und Gilden, preußische Wirtschaftspolitik ab 1800, Gewerbefreiheit, Vergünstigung der Waren, Veränderung der Ernährungsgewohnheiten.

"Die Entwicklung der technisierten Nahrungsmittelproduktion ist zudem eng mit der Verpackungsindustrie und der Warenwerbung verbunden", sagt Anke Wielebski. Bis weit in das 19. Jahrhundert gab es nicht die Werbung, wie man sie heute kennt. Gewerbezeichen am Haus oder der Werkstatt, Handzettel oder lautes Ausrufen an den Marktständen war die einzige Vermarktung der eigenen Waren. Entscheidend war die Mund-Propaganda.  Im frühen 19. Jahrhundert finden sich die ersten Werbeanzeigen in den Zeitungen. Durch neue Drucktechniken wurde die Werbung bunter. "Anstelle einfacher Symbole traten im Laufe der Zeit Anzeigen mit symbolträchtigen Bildern und animierenden Werbetexten auf." Im Zuge der Elektrifizierung entstanden in den Städten die typischen Leuchtschriften.

"Ein Kind dieser Zeit ist auch der Markenartikel", sagt Anke Wielebski. Er zielte darauf ab, Vertrauen beim Kunden zu schaffen. Der optische Wiedererkennungwert versprach gleichbleibende Qualität. Die Verpackung wurde nach und nach zur Marke. "Von ihnen stammen auch einige Marken vom Niederrhein: ob der Magenbitter von Underberg, das Waschpulver Persil von Henkel oder der Teekanne-Tee", sagt Anke Wielebksi.

Die Sammlung Pauw legt davon Zeugnis ab. Begonnen hat die Sammelleidenschaft des Ehepaares 1982 während eines beruflichen Aufenthaltes von Harald Pauw in England. Den Grundstock legten Stücke der Brauerei Guinness. Zurück in Deutschland, wurde das Gebiet erweitert um hiesige Markenartikel aus der Zeit von 1888 bis ca. 1970. Darunter befinden sich bekannte Marken wie Bahlsen, Eduscho oder Nivea. Dank der Pauw'schen Sammlung können sich die Besucher des Niederrheinischen Freilichtmuseums nun ein Bild davon machen, wie die Konsumwelt im Zeitalter von Tante Emma ausgesehen hat.

www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de

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Nivea

Die typische blaue Nivea-Werbung ist einer der Klassiker, die im Zuge der Tante-Emma-Ausstellung im Niederrheinischen Freilichtmuseum zu sehen sind. Die Schau geht vom 6.4. bis 17.8.2014. Foto: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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