Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 31. März 2014

Europa: Kabarettist Fatih Çevikkollu beim 3. Interkulturellen Frühstück

Integrationsrat lud zum Netzwerken ein

Bocholt (PID).

Der Kölner Schauspieler und Kabarettist mit Migrationshintergrund Fatih Çevikkollu war der Überraschungsgast beim 3. Interkulturellen Frühstück des Integrationsrats der Stadt Bocholt am Sonntag, 30. März 2014, in der SkyLounge des TextilWerks Bocholt. Er präsentierte den Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen deutsch-ausländischen Vereine sowie der hiesigen Politik feinste deutsch-türkische bzw. deutsch-ausländische Stand-up-Comedy.

Auf lustige Art und Weise stellte er die Integration und Völkerverständigung in den Vordergrund seiner Darbietung. Gekonnt jonglierte er mit deutschen und oftmals türkischen Vorurteilen, Vorbehalten und Ängsten. Rätseln ließ er seine Zuhörerschaft bei der Frage, wie viele deutsche Wörter sich in der türkischen Sprache finden. Von „Schiebedach“ bis „heimatlos“ gibt es dort 85 Wörter. Umgekehrt enthält die deutsche Sprache – zur Verwunderung vieler deutscher Gäste - 165 türkischstämmige Wörter. Zum Abschied gab er allen den schönen Satz: „Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss!“ mit auf den Weg. Sein aktuelles Programm „Fatih Tag“ wird Fatih Çevikkollu am 28. November 2014 in der Aula des St.-Josef-Gymnasiums präsentieren.

Begrüßt wurden die Gäste zu Beginn der Veranstaltung vom Vorsitzenden des Integrationsrates, Abdulkadir Kis. Er freute sich, dass zum 3. Interkulturellen Frühstück mehr als 80 Gäste gekommen waren. Kurz stellte er die Aufgaben des Integrationsrates, zu dem 12 direkt gewählte Mitglieder und sechs Stadtverordnete gehören, vor. Eine der wichtigsten Entscheidungen, die auf Antrag des Integrationsrates in den letzten Jahren umgesetzt wurde, so Kis, war die Einrichtung der Stelle eines Integrationsbeauftragten für die Stadt Bocholt. Jochen Methling nimmt diese Aufgabe seit 2012 wahr.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar berichtete in ihrem Grußwort von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich die Frage nach der Integration in Bocholts stellen. „Wo bin ich? Wo gehöre ich hin?“ - diese Fragen erlebt sie häufig bei ihren verschiedenen Bürgerbegegnungen. „“Im Heimatland bin ich fremd“, so erhält sie z. B. eine Antwort, „in Bocholt fühle ich mich wohl, bin aber auch hier immer noch die Fremde.“ Sie dankte deshalb dem Integrationsrat sowie den deutsch-ausländischen Vereinen für ihr Bemühen, Vorurteile abzubauen und den Menschen bei Fragen zur Seite zu stehen.

Unter dem Motto „Die Politik in unserer Stadt mitgestalten“ gab Enver Sen, Vorstandsmitglied des Landesintegrationsrates Nordrhein-Westfalen, aktuelle Informationen zur Wahl des Bocholter Integrationsrates am Sonntag, 25. Mai 2014. Erstmalig können auch Migranten mit deutschem Pass an dieser Wahl teilnehmen. Sie müssen sich dafür mit ihrer Einbürgerungsurkunde beim Wahlamt melden und in das Wählerverzeichnis eintragen lassen. Sen sagte in seiner Ansprache, dass alle, die hier leben und einen Migrationshintergrund haben, die Vertretung durch den Integrationsrat brauchen. Ziel sei es in Zukunft, so forderte er, dass Drittstaatlerinnen und –staatler auch das kommunale Wahlrecht erhalten. „Es gibt viele Dinge, die wir bewegen können“, so Sen, „wir müssen uns jedoch auf den Weg machen – z. B. bei der Wahl des Integrationsrates am 25. Mai.“

Der Vorsitzende der Bocholter Europa-Union, Peter W. Wahl, lud die Gäste im Rahmen des Frühstücks ein, ihre Meinung zu Europa auf der Bodenzeitung „Europa mitbeSTIMMEN“ kundzutun. Knapp ein Drittel nahm dieses Angebot gerne an. Vorschläge zu den Dingen, um die sich das Europäische Parlament dringend kümmern müsste, kamen z. B. zum Bereich der Stärkung von Menschen- und Migrantenrechten. Unterstützt wurde diese Befragung auch vom Europe-direct Informationszentrum Bocholt.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch Turabi und Ocan Alici sowie den Sängerinnen Camilla Daum und Merita Avdyli.

Informationen rund um das Thema Integration finden Interessierte auch im Integrationsportal auf der www.bocholt.de.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Interkulturelles Frühstück 2014
Die Ehrengäste beim 2. Interkulturellen Frühstück des Integrationsrates der Stadt Bocholt (v.l.n.r.) am 30. März 2014: Peter W. Wahl (Vorsitzender der Europa-Union Bocholt), Enver Sen (Vorstandsmitglied des Landesintegrationsrates NRW), 1. stv. Bürgermeisterin Christel Feldhaar, Erster Stadtrat Thomas Waschki und Abdulkadir Kis (Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Bocholt), Foto: Petra Taubach, Stadt Bocholt