(pen) „Wenn wir im Wettbewerb um Unternehmen, Fachkräfte und junge Familien bestehen möchten, dann spielt neben vielen anderen Faktoren auch das Angebot sehr schneller Internetanschlüsse eine wichtige Rolle. Daher folgen wir als Kreis der von den Städten geäußerten Bitte und werden beim Thema Breitbandversorgung zukünftig eine koordinierende Funktion übernehmen.“ Diese Ankündigung machte Landrat Dr. Arnim Brux nach dem letzten Treffen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der neun kreisangehörigen Städte.
Als technischer Standard und Maß für „sehr schnell“ gilt heute eine Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabit/Sekunde. Laut Breitbandatlas NRW können im Ennepe-Ruhr-Kreis aktuell knapp 63 Prozent auf einen solchen Anschluss zurückgreifen. 7 von 10 Anschlüssen erlauben es immerhin, mit Übertragungsraten von mehr als 16 Mbit/s zu surfen. „Nicht schlecht, aber längst nicht gut genug. Zudem gibt es innerhalb des Kreises erhebliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Leitungen. Wie die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag sollten auch wir uns das Ziel setzen, Unternehmen und Bürgern in den nächsten Jahren möglichst flächendeckend 50 Megabit Leitungen bieten zu können“, skizziert Brux die Herausforderung.
Bevor sich nun neun Kommunen einzeln auf den Weg machen, ist es nach Auffassung aller Städte und des Kreises sinnvoller, gemeinsam den Ist-Zustand zu erfassen und Optionen für Verbesserungen zu suchen und auszuhandeln. An einer systematischen Bestandsaufnahme arbeitet bereits die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr. „Anschließend wird es darum gehen, in Gesprächen mit Anbietern und Dienstleistern aus der Kommunikationsbranche zu prüfen, was sie uns technisch, zeitlich und auch preislich anbieten können, um unserem Ziel näher zu kommen“, so Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur. Dabei hat er nicht nur die bekannten und bundesweit tätigen Konzerne im Auge. „Eine Vielzahl von Beispielen zeigt: Vor allem mittelständische Unternehmen haben die Marktchancen, die mit dem Breitbandausbau insbesondere im ländlichen Raum verbunden sind, erkannt und sind in der Lage, innovative Lösungen zu liefern.“