KWK-Modellkommune Herten: Feinkonzept ist eingereicht

03.04.2014 | Herten

Fernwärme ausbauen, Effizienz steigern, innovative Technologien nutzen

Die Stadt Herten hat am Wettbewerb „KWK-Modellkommune“ des Landes Nordrhein-Westfalen teilgenommen. Von 51 Bewerberkommunen wurden 21 ausgewählt, die dann in der zweiten Runde ein Kraft-Wärme-Kopplungs-Feinkonzept entwickeln sollten. Dieses Konzept hat die Stadt Herten nun am 31. März fristgerecht eingereicht. Eine Jury wählt in den nächsten Monaten die vier besten Konzepte aus, die dann bei der konkreten Umsetzung gefördert werden.

Kraft-Wärme-Kopplung – was heißt das überhaupt? Bei der Erzeugung von Strom entsteht Wärme, meist bleibt diese aber ein ungenutztes „Abfallprodukt“. Eine Anlage, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet, nutzt diese Energie. Hier wird neben dem Strom auch die entstehende Wärme genutzt.

In Herten konnten wichtige Partner für das Projekt gewonnen werden: Neben der Stadt und den Hertener Stadtwerken sind das die AGR, das St. Elisabeth-Hospital und die Minegas GmbH. Zusammen mit dem beauftragten Ingenieurbüro GEF Ingenieur AG engagieren sie sich für einen deutlichen Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung in Herten.

Das Hertener Feinkonzept: Grubengas, Blockheizkraftwerk und Brennstoffzellen

Das Hertener Feinkonzept sieht ein Gesamtpaket aus vier Einzelprojekten vor. Das soll einen wichtigen Beitrag zum Hertener Klimakonzept 2020+ leisten: Mit 6,8 Tonnen CO2-Ausstoß pro Einwohner und Jahr kann Herten im Vergleich zu deutschen Kommunen schon jetzt einen sehr geringen Wert vorweisen. Mit der Umsetzung des KWK-Konzepts kann dieser noch einmal auf 5,4 Tonnen CO2-Ausstoß pro Einwohner gesenkt werden.

Der Ausbau der Fernwärmeauskopplung am RZR und der Betrieb von Grubengas Blockheizkraftwerken (BHKW) auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Schlägel & Eisen sollen den größten Effekt erzielen. Mit einem BHKW für die Grundlast des St. Elisabeth-Hospitals kann ein weiterer Beitrag zur dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung geleistet werden. Ein sehr innovatives und zukunftsorientiertes Projekt stellen Brennstoffzellen dar, mit denen der Kunde zum Erzeuger („prosumer“) wird und Strom und Wärme in Kooperation mit den Hertener Stadtwerken produziert.

Für das Anwenderzentrum h2herten sieht das Konzept einen Gasmotor vor, der in einer ersten Phase im Mischbetrieb von Wasserstoff und Grubengas betrieben wird. Nach Versiegen des Grubengases auf Ewald kann dieser aber auch vollständig mit Wasserstoff laufen. Damit kann das Anwenderzentrum, das heute schon durch die Wasserstoffspeicherung vollständig regenerativ mit Strom versorgt wird, auch komplett regenerativ mit Wärme versorgt werden.

Insgesamt kann eine jährliche CO2-Einsparung von knapp 90.000 Tonnen erreicht werden. Verglichen mit der derzeitigen Emission, wäre das eine Verringerung von gut 20 Prozent. Der jährliche Primärenergiebedarf sinkt um beinahe 115 Gigawattstunden oder 1,9 Megawattstunden pro Einwohner.

Förderhinweis: Das Projekt wurde durch das Land NRW und die Europäische Union gefördert.

Pressekontakt: Pressestelle, Jana Hubrig (Volontärin), Tel: 0 23 66 / 303 393, Mail: j.hubrig@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten



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