Kreis Steinfurt/Ochtrup. Rotauge, Flussbarsch, Hasel, Gründling, Kaulbarsch, Aal, Mühlkoppe, Steinbeißer, Bachforelle, Schmerle, Rotfeder, Hecht und sogar einen Kamberkrebs haben die Experten des Umwelt- und Planungsamtes des Kreises Steinfurt und des Landesfischereiverbandes Westfalen und Lippe bei der Elektrobefischung in der Vechte bei Langenhorst-Welbergen entdeckt. Die Angler des ASV Langenhorst haben sie dabei unterstützt. „Mit dem Ergebnis sind wir überaus zufrieden. Schön zu wissen, dass die Fischaufstiegsanlage so schnell wirkt.“, sagt Heinz Wieching von der Unteren Wasserbehörde des Kreises. Erst im letzten Jahr hatte die Behörde die Fischtreppe in Ochtrup bauen lassen. Das abschließende Urteil des Landesfischereiverbandes zur Funktionalität der Aufstiegsanlage: Sehr gut!
Im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sind in den letzten Jahren bereits viele ökologische Verbesserungen an den Gewässern im Kreis Steinfurt erzielt worden. In den nächsten Jahren müssen noch weitere Maßnahmen folgen, um die Ziele der WRRL zu erreichen. Die Untere Wasserbehörde möchte die Städte und Gemeinden sowie die Wasser- und Bodenverbände im Kreis Steinfurt ermutigen, sich noch intensiver als bisher für die Erreichung der guten Wasserzustände einzusetzen.
Auf drei Abschnitten bei Langenhorst-Welbergen haben die Fachleute den Bestand der Fischfauna kontrolliert. Dass der Fischbestand in seiner Artenzusammensetzung dem Gewässertyp der Vechte entspricht, freut Vinzenz Tewes von der Unteren Wasserbehörde, der die Maßnahme betreut hat: „Es hat uns überrascht, dass hier schon jetzt so viele verschiedene Fischarten vorkommen. Innerhalb der Becken der Sohlgleite wurden anteilsmäßig mehr Fische gefangen, als auf der freien strukturarmen Strecke. Der Beweis dafür, wie wichtig Störstein und Totholzstrukturen für einen gesunden und artenreichen Fischbestand sind.“
Die Elektrobefischungen dienen dem Nachweis für die Artenvielfalt der Fische in dem jeweiligen Gewässer und hinterlassen bei den Tieren keine Schäden. Bei der Fangmethode wird mit Gleichstrom gearbeitet, wodurch die Fische in eine kurze Schockstarre geraten und an die Wasseroberfläche geraten. In dem Moment werden die Fische gekeschert und können bestimmt werden. Die Frühjahrs- oder Herbstmonate sind dafür besonders geeignet, weil die Fische in dieser Zeit wandern. In den letzten Jahren gab es im Kreis Steinfurt immer wieder mal Elektrobefischungen, immer um die Funktionalität von Fischtreppen nachzuweisen. In der Regel wird der Kreis Steinfurt bei solchen Maßnahmen vom Landesfischereiverband unterstützt, aber auch von Fischereisachverständigen und Fischereibiologen.