(pen) Vier Tage lang war Lale Arslanbenzer, Leiterin des kommunalen Integrationszentrums des Ennepe-Ruhr-Kreises, zu Gast an der Universität in der osttürkischen Stadt Mardin. An der noch jungen Universität arbeiten eine Reihe von Professoren, die in Deutschland aufgewachsen sind, das Abitur an deutschen Schulen in der Türkei abgelegt oder an deutschen Hochschulen studiert haben. Im Rahmen von Vorträgen und Diskussionen standen Fragen der Integration im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Nordrhein-Westfalen, aber auch in der Türkei im Mittelpunkt. Die Gesprächskreise zum Thema Integration wurden von der Architektur- und der pädagogischen Fakultät organisiert.
„Von besonderem Interesse für die türkischen Dozenten und Studenten waren Fragen der Beteiligung von ethnischen Minderheiten in politischen Entscheidungsprozessen“, berichtet Arslanbenzer. Viel Aufmerksamkeit erregte ihr, dass die Gruppe der über 65jährigen Migranten in Deutschland derzeit die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe darstellt. Daraus entstehende Herausforderungen und mögliche Projekte wurden umfassend erörtert. „Besonders beeindruckt“, so Arslanbenzer, „war ich von einem Projekt der Hochschule Mardin, bei dem Studenten in Zusammenarbeit mit Erziehern und Kindern Spielgeräte und Ausstattungselemente für Kindergärten entwickeln und anschließend auch selbst bauen.“
Der Austausch mit der türkischen Universität soll im Herbst fortgesetzt werden. Zwei Hochschullehrer aus Mardin werden sich dann zu Studienzwecken in der Metropole Ruhr aufhalten und bei dieser Gelegenheit auch den Ennepe-Ruhr-Kreis besuchen.