Engagierte Bürger für ehrenamtlichen Einsatz ausgezeichnet

08.05.2014 | Herten

Hertener Bürgerpreis wird zum 13. Mal verliehen

„Bürgerschaftliches Engagement sichert den Zusammenhalt und den Gemeinsinn einer städtischen Gesellschaft und fördert dabei auch die Lebensqualität in der Stadt.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Dr. Uli Paetzel die Gäste der diesjährigen Bürgerpreisverleihung. Dabei betonte er die Bedeutung der Menschen, die sich ehrenamtlich am „Gemeinschaftswerk“ Herten beteiligen – „und Herten damit zur Mitmachstadt machen.“

Bereits zum dreizehnten Mal wurde in diesem Jahr der Hertener Bürgerpreis verliehen. Eine Auszeichnung, die das besondere Engagement der Menschen in dieser Stadt anerkennen soll. Die diesjährigen Preisträger sind in durchaus ungewöhnlichen Bereichen tätig, stellte der Bürgermeister erfreut fest: „Das stimmt mich zuversichtlich für die Zukunft, dass die Ehrenamtsszene gut aufgestellt ist und wir die gute Hertener Kultur des Mitmachens auch in den vor uns liegenden Jahren fortführen können und werden.“

Die Preisträger

In der Kategorie Umwelt/Umweltschutz wurde der Arbeitskreis Praktischer Naturschutz des NABU Herten geehrt. Die Gruppe von 15 Menschen kümmert sich aktiv um den Umweltschutz, um den Erhalt von Streuobstwiesen oder Bachauen. Sie sorgen für mehr Grün in der Stadt, für naturbelassene Stellen und somit für mehr Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Seit etwa 15 Jahren treffen sie sich wöchentlich. Der Name „Arbeitskreis“ sei hier Programm, betonte der Bürgermeister: „Ohne viel zu reden und zu diskutieren, wird hier angepackt und mitgeholfen, werden möglichst viele Flächen in möglichst natürlichem Zustand erhalten.“

„Egal aus welchem Grund ein Mensch sein Land verlässt, leicht fällt ihm das nie“, so Johannes Gertz, Mitglied des Flüchtlingsrates Herten, Preisträger in der Kategorie Zivilcourage/Eintreten für Toleranz und Integration sowie gegen Rechtsextremismus. Ausgezeichnet wurde der Flüchtlingsrat in dieser Kategorie für seinen unermüdlichen Einsatz für Asylbewerber und gegen die Ablehnung in der Bevölkerung. Gegründet wurde die Arbeitsgemeinschaft Asyl im Jahr 1986 – damals mit dem Ziel, ein Betreuungskonzept für über 1.000 Asylbewerber plus Flüchtlinge in der Stadt zu entwickeln und für eine angemessene Unterbringung zu sorgen. „Ihr Ansinnen war immer auch, den Menschen und sein Schicksal hinter dem Fall und dem Aktenzeichen zu sehen“, stellte Uli Paetzel anerkennend fest. Für den Flüchtlingsrat ist dies selbstverständlich. „Zu menschenwürdigem Leben gehören Respekt und das Gefühl, ein angenommenes Mitglied der Gesellschaft zu sein“, betonte Johannes Gertz.

Helga Böhler erhielt den Bürgerpreis in der Kategorie Soziales. Die 76-Jährige kümmert sich seit über 20 Jahren um die Seniorenarbeit in der Hoffnungskirche. Sie veranstaltet regelmäßige Treffen und animiert die Teilnehmer, selbst aktiv zu werden. Außerdem ist Helga Böhler seit 1995 sehr aktiv im Verein „Hilfe für die Kinder von Tschernobyl e. V.“ tätig. Hier organisiert und finanziert sie jedes Jahr für Kinder aus Gomel vierwöchige Ferienaufenthalte. Sie sucht Gasteltern, plant das Programm und sorgt so dafür, dass die Kinder unbeschwerte Ferien verbringen können. „In einem Alter, in dem andere sich zur Ruhe setzen oder sich nur noch von anderen unterhalten lassen, ist Helga Böhler selbst aktiv“, lobte der Bürgermeister. „Für mich ist der Preis eine Ehre, aber auch die Verpflichtung weiterzumachen“, versichert die Preisträgerin.

Der Bürgerpreis in der Kategorie Kultur geht in diesem Jahr an Karin Roth. „Karin Roth ist der gute Geist der Siebenbürger Sachsen und des Siebenbürger Hauses der Jugend in Langenbochum“, so Dr. Uli Paetzel bei der Preisverleihung. Die Preisträgerin kümmert sich einmal um das Siebenbürger Haus selbst – für ihren Einsatz für die energetische Sanierung des Hauses erhielt sie bereits den Klimapreis der Hertener Stadtwerke. Gleichzeitig organisiert sie als Vorsitzende der Siebenbürger Kreisgruppe Herten-Langenbochum Veranstaltungen und Ausflüge und hält die Kultur der Siebenbürger, vor allem auch für die Jugend im Stadtteil, lebendig. „Um all das zu ermöglichen, bedarf es einer Frau, die unermüdlich und nahezu täglich neben Beruf und Familie unterwegs ist, sich kümmert, organisiert und hilft“, würdigte der Bürgermeister.

1993 wurde der Koronarsportverein Herten gegründet, um Sport in Gruppen für Menschen mit Herzerkrankungen anzubieten – eine Mitbegründerin war Ute Orlowski. Aber sie ist mehr als das: Als Übungsleiterin und Vorsitzende schaffte sie es, den Verein nicht nur für Ältere und Betroffene attraktiv zu machen, sondern auch für die Jugend. Hierfür wurde ihr der Hertener Bürgerpreis in der Kategorie Sport verliehen. „Seit über 30 Jahren ist Ute Orlowski im Sport und in der Organisation des Sports aktiv – allein das verdient schon eine Auszeichnung“, findet Dr. Uli Paetzel.

Den Sonderpreis erhielt in diesem Jahr Rudi Refke für sein Lebenswerk. „Zwei Kriterien stehen für diesen Sonderpreis: das Wirken über Jahrzehnte hinweg und die Prägung des eigenen Lebens. Beides ist bei Rudi Refke der Fall“, so der Bürgermeister bei der Preisverleihung. Rudi Refke ist seit Jahrzehnten aktives Mitglied der evangelischen Arbeitnehmerbewegung (EAB). Seit 1987 leitet er die EAB Langenbochum/Paschenberg, seit 1991 ist er Bezirksvorsitzender der EAB Recklinghausen. Seinen Preis widmete Rudi Refke seiner Frau: „Meine Frau ist die gute Seele der EAB und hat mindestens den halben Bürgerpreis verdient.“

Musikalisch umrahmt wurde die diesjährige Bürgerpreisverleihung von der Schola Cantorum Westerholt. Das Männerensemble bestehend Tim Jansen, Theo Spiekermann, Franz-Josef Jakubowski, Michael Nachlik, Fred Rahmann, Michael Teakth, Jörg Seeger und Chorleiter Carsten Böckmann unterhielt die Anwesenden mit Titeln wie „Ich küss Ihre Hand Madame“ oder „Das ist die Liebe der Matrosen“.

Eine Bildergalerie mit den Fotos der Verleihung finden Sie auf der Internetseite www.herten.de.

Pressekontakt: Pressestelle, Jana Hubrig (Volontärin), Tel: 0 23 66 / 303 393, Mail: j.hubrig@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Bürgerpreis 2014: Gruppe

Bürgerpreis 2014: Arbeitskreis Praktischer Naturschutz des NABU

Bürgerpreis 2014: Flüchtlingsrat

Bürgerpreis 2014: Helga Böhler

Bürgerpreis 2014: Karin Roth

Bürgerpreis 2014: Ute Orlowski

Bürgerpreis 2014: Rudi Refke