12. Mai 2014

Aus acht mach zwei

Förderschullandschaft: Grünes Licht aus Düsseldorf

Kreis Viersen

Der Kreis Viersen hat jetzt schwarz auf weiß, dass er sein Förderschulkonzept umsetzen kann. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat grünes Licht gegeben, dass es ab Schuljahr 2014/15 zwei Förderschulzentren Ost und West geben wird mit mehreren Dependancen. Bislang hat es acht Förderschulen gegeben - fünf bei den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, drei beim Kreis. Sie werden alle aufgelöst bzw. sind schon aufgelöst worden und einer neuen Ordnung zugeführt.

Grund für die Veränderung ist die Inklusion: Mit der Schulgesetz-Novelle vom Oktober 2013 hat die Landesregierung NRW auf Grundlage der UN-Menschenrechtskonvention von 2009 beschlossen, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam beschult werden sollen. Für weiterhin bestehende Förderschulen hat NRW Mindestgrößen festgelegt: 144 für Hauptstandorte, 72 für Nebenstandorte. Da der Kreis den Eltern weiterhin die Alternative anbieten will, ihr Kind im Regelschulbetrieb oder in einer Förderschule unterrichten zu lassen, war eine Neustrukturierung unausweichlich, weil ansonsten Schulen ausgeblutet wären und bestimmte Förderschwerpunkte schlicht nicht mehr hätten angeboten werden können. Hieran arbeitet der Kreis seit anderthalb Jahren mit Hochdruck und hat jetzt mit dem Plazet aus Düsseldorf einen entscheidenden Durchbruch erzielt.

"Wir werden Eltern und Schulleitungen vor den Sommerferien noch einmal ausführlich informieren, was ab dem 20. August auf sie zukommt", sagt Ingo Schabrich, Schul-Dezernent beim Kreis Viersen. Mit Blick auf 800 Schülerinnen und Schüler und weitreichende Umwälzungen bittet der Schul-Dezernent um Verständnis, wenn nicht gleich zu Beginn alles rund laufen kann: "Wir sind von einem Pioniergeist erfüllt, wissen aber auch, dass wir hier eine Herkulesaufgabe zu stemmen haben." Aspekte wie Offene Ganztagsschule, Schülertransport, Mietverträge, pädagogisches Konzept seien schließlich zu berücksichtigen.

Stolz sei der Kreis hingegen, dass es im Sommer dank guter Vorleistung bereits an die Umsetzung geht. Das "Viersener Modell" hat bei anderen Kreisen in NRW dafür gesorgt, dass gute Ansätze hiervon übernommen werden.  Der Schul-Dezernent bedankt sich bei den kreisangehörigen Kommunen, bei der Bezirksregierung und den beteiligten Schulen, dass alle mit dem Kreis an einem Strang gezogen haben, "zum Wohle der förderbedürftigen Kinder". Das "Viersener Modell" sorgt auch deshalb für Furore im Land, weil es den vorhandenen pädagogischen Standard hält, allzu große Einschnitte vermeidet und unter dem Strich kostenneutral für die Städte und Gemeinden des Kreises umgesetzt wird.

Bei den verbleibenden rund 800 Schülerinnen und Schülern, die aufgrund einer Benachteiligung auch künftig besonders gefördert werden, handelt es sich um die Defizite bei der Sprache, beim Lernen oder bei der emotional-sozialen Entwicklung. Die Franziskus-Schule als Förderschule für Geistige Entwicklung ist von vornherein unangetastet geblieben.

Das Förderzentrum Ost befindet sich in Viersen an der Gereonstraße 82 - die alte Gereonschule. "Solange die Schülerzahlen es zulassen, müssen Schüler unterschiedlicher Förderschwerpunkte dort nicht zwingend gemeinsam unterrichtet werden, der Unterricht kann auch mit kooperativen Elementen umgesetzt werden", sagt Lothar Thorissen, Leiter des Amtes für Schulen, Jugend und Familie Kreis Viersen. Thorissen nennt mit der "Schule an der Schwalm", Geneschen 31 in Schwalmtal-Amern - dem Förderzentrum West - aber auch ein anderes Beispiel, in dem von Anfang an eine gemeinsame Beschulung erfolgreich praktiziert werden kann.

Zu "Ost" zählen künftig als Nebenstandort die Schule in Kempen-Klixdorf ("Intensivpädagogischer Lernort ES"), die ehemalige Willicher Pestalozzischule sowie die ehemalige Kempen-St.Huberter Johannes-Hubertus-Schule. Nebenstandorte zu "West" sind künftig die alte Overbergschule in Viersen-Dülken und die alte Comeniusschule in Nettetal-Hinsbeck.


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Förderschulen Karte

Dies sind die künftigen Förderschulstandorte im Kreis Viersen. Grafik: Kreis Viersen / Abdruck honorarfrei

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