21. Mai 2014

Immer mehr Alkohol, Dope und schlechte Ernährung

Jugendbefragung Gesundheitsamt: Auch das Internet ist problematisch

Kreis Viersen

Weniger Zigaretten, dafür mehr Alkohol und Internet-Mobbing - auf diesen Nenner lässt sich das vorläufige Ergebnis der Euregionalen Jugendbefragung des Kreisgesundheitsamtes Viersen bringen. An dieser Befragung hat der Kreis Viersen 2013 erstmals teilgenommen. Die Studie zur Erfassung von Gesundheitszustand und Lifestyle der Jugendlichen wird alle vier Jahre durchgeführt. Die niederländische Provinz Limburg setzt die Untersuchung regelmäßig um, die übrigen Mitglieder der Euregio Maas-Rhein (EMR) unterschiedlich.

"Im Kreis Viersen haben 31 weiterführende Schulen aller Formen teilgenommen", sagt Martina Kruß, Leiterin des Gesundheitsamtes, das die Umfrage organisiert hat. Von den knapp 3400 Schülerinnen und Schülern des Kreises, die an der 45-minütigen Online-Befragung teilnahmen, waren ca. 1900 aus den 8. und knapp 1500 aus den 10. Klassen. Gefragt waren neben Gesundheit und Lifestyle auch Themen wie Sicherheit und Problemverhalten (Aggressionen, Kleinkriminalität). Kruß: "Fast vier Fünftel der befragten Jugendlichen schätzen ihre Gesundheit als gut oder sehr gut ein." Unter dem Strich gab es auch die Erkenntnis, dass sich die Ergebnisse aus dem Kreis Viersen nicht wesentlich vom Durchschnitt der beteiligten deutschen Regionen unterscheiden.

 Beim Rückgang des Konsums von Zigaretten und Tabak sind die Kreis Viersener Jugendlichen sogar  besser als der Durchschnitt. Während der Anteil der Raucher von 2001 bis 2013 bei den Zehntklässlern im Befragungsgebiet von 45 auf etwas über 30 Prozent zurückging, liegt diese Zahl im Kreis bei knapp 28 Prozent.

Bei Alkohol und Cannabis sieht es nicht so gut aus. "Während 30,2 Prozent der Kreis Viersener Zehntklässler angaben, dass sie in den letzten vier Wochen mindestens einmal betrunken oder schwer angetrunken waren, haben ca. 46 Prozent in den letzten vier Wochen fünf oder mehr Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit getrunken", sagt Martina Kruß. Das bestätigt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Intensiver Alkoholkonsum ist bei Jugendlichen in Deutschland weit verbreitet. Und: Jeder zehnte Zehntklässler in der Euregio Maas-Rhein und damit auch im Kreis Viersen gab an, mindestens einmal in den letzten vier Wochen Cannabis geraucht zu haben.

Als problematisch erwies sich auch die vieldiskutierte Internet-Nutzung. 22 Prozent der Zehntklässler gaben an, dass sie schon mal schlechte Erfahrungen im Netz gemacht haben. In den Nachbarländern wird dies noch deutlicher: Der EMR-Durchschnitt liegt bei 32,5 Prozent.

Die Studie hat ferner nachgewiesen, dass die Jugendlichen in der Region immer dicker werden. Martina Kruß: "Der Anteil der Übergewichtigen ist deutlich von knapp neun Prozent in 2001 auf aktuell über 15 Prozent angestiegen." Mögliche Ursachen sind die Ernährung - über 70 Prozent der Befragten essen nicht jeden Tag Obst oder Gemüse - , oder der Mangel an Bewegung.

Auffallend war, dass die Ergebnisse aus niederländisch Limburg für nahezu alle Indikatoren besser ausfielen als für den Rest der Euregio Maas-Rhein.

Der Kreis Viersen wertet die Daten weiter aus und stellt sie im Anschluss sowohl den beteiligten Schulen als auch den Jugendämtern zur Verfügung. Kruß: "Diese Stellen könnten dann Strategien und Maßnahmen entwickeln, um die Jugendgesundheit zu verbessern." Aber auch der Kreis wird seine Aufklärungsarbeit mit der Jugendbefragung als Grundlage zielgerichtet stärken.

www.kreis-viersen.de/gesundheit


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Martina Kruß

Martina Kruß ist Leiterin des Gesundheitsamtes Kreis Viersen. Foto: Benedikt Giesbers / Abdruck honorarfrei

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