(pen) Alleinstehende brauchen andere Menschen, die für sie da sind, ihnen zuhören und mit ihnen ihre Sorgen teilen. Was schon für den Alltag gilt, wird in Krisen- und Übergangssituationen, also beispielsweise bei einem Krankenhausaufenthalt, noch wichtiger. Quasi von jetzt auf gleich steht für die Betroffenen eine Vielzahl von Fragen im Raum. Wie komme ich ins Krankenhaus? Finde ich mich in der fremden Umgebung zurecht? Verstehe ich Ärzte und Pflegepersonal? Kann ich aussprechen, was mir Sorgen macht? Wann kann ich zurück in meine Wohnung? Wer kann mir bei alltäglichen Dingen helfen? Wer geht mit mir zur Nachsorge?
Damit Alleinstehende beruhigt Antworten finden können, haben die Freie Alten- und Nachbarschaftshilfe Ennepetal und der Paritätische Wohlfahrtsverband Hagen das Projekt „Patientenbegleitung“ initiiert. In Kooperation mit weiteren Partnern, darunter das Helios Klinikum Schwelm und die Kreisverwaltung, werden im Ennepe-Ruhr-Kreis Freiwillige gesucht, die Alleinstehende bei Krankenhausaufenthalten begleiten möchten. „Auch mit Blick auf den demografischen Wandel und die damit verbundene steigende Zahl Alleinstehender beteiligen wir uns“, begründet Christa Beermann, Demografiebeauftragte der Kreisverwaltung, das Engagement.
Der offizielle Startschuss fällt am Mittwoch, 12. Juni, um 15 Uhr im Helios Klinikum Schwelm, Dr.-Moeller-Str.15. Auf dem Programm stehen Vorträge, die aufzeigen, wie wichtig die Begleitung von Patienten für ein Krankenhaus ist und die über Erfahrungen mit diesem Angebot in Bochum berichten. Außerdem haben die Organisatoren ausreichend Zeit für Fragen und Gespräche eingeplant.
Eingeladen sind neben Beschäftigten von Wohlfahrtsverbänden, aus ambulanten und stationären Einrichtungen auch Ärzte und Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Wer sich vorstellen könnte, Patienten zeitlich befristet kurz vor, während und unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt zur Seite zu stehen, der sollte möglichst einfühlsam über Ängste und Sorgen sprechen können, praktische Dinge wie Koffer packen und einkaufen in die Hand nehmen und dem Alleinstehenden helfen, wieder Anschluss zu finden. „Verschwiegenheit und ein guter Blick für die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen sind ebenfalls notwendig“, so Beermann.
Für September ist ein Vorbereitungskurs terminiert. „In 60 Unterrichtsstunden lernen die Freiwilligen einen Vielzahl von Aspekten kennen, die wichtig sind, wenn es darum geht, Menschen bei den Übergängen von zuhause ins Krankenhaus und wieder zurück zu unterstützen. Die Teilnahme wird mit einem Zertifikat bestätigt, die anschließende ehrenamtliche Tätigkeit findet in enger Abstimmung mit uns statt“, hofft Karla Fehlert von FAN e.V.. für Mittwoch auf viele potentielle Patientenbegleiter. Bei ihr können Interessierte sich auch bereits vor informieren und für die Veranstaltung anmelden. Tel.: 02332/704 30, Email: fehlert@fan-en.de.