Ergreifende "Schöpfung"

Ein ergreifendes Europakonzert erlebten rund 1000 Besucher in der fast vollbesetzten Viersener Festhalle. Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung" begeisterte sowohl die Zuhörer als auch die Musiker auf der Bühne. Rund 200 Sängerinnen und Sänger sowie das Europaorchester des Kreises Viersen ließen keinen Zweifel daran, dass die Reihe der Europakonzerte auch in der siebten Auflage treue Anhänger und eine große Fangemeinde hat. "Diese große Gruppe kommuniziert wie ein einzigartiger Klangkörper in Harmonie miteinander, ihre Sprache ist die Musik, ihre Idee die des Miteinanders", sagte Landrat Peter Ottmann, Schirmherr des Konzertes, zur Begrüßung. Organisator ist die Kreismusikschule Viersen.

Herzlich willkommen hieß Ottmann Chöre aus Viersen und Nettetal, die sich erstmals am Europakonzert beteiligten. Bewährt vertreten war wieder der Kirchenchor St. Bartholomäus aus Niederkrüchten. "Welcome friends" rief der Landrat auch den Sängern aus der englischen Partner-Grafschaft Cambridge sowie aus der Nettetaler Partnergemeinde Elk (Polen) entgegen. Vor den Fahnen von Deutschland, Europa, England und Polen als Kulisse boten die Sänger unter dem Dirigat von Volker Mertens eine glänzende Chorleistung. Das Europaorchester aus Dozenten der Kreismusikschule rahmte die stimmgewaltige Darbietung kongenial ein. Das i-Tüpfelchen waren die vier Solisten Stefanie Kunschke (Sopran), Ellen Dauben (Alt), Thomas Ströckens (Tenor) und Patrick Ruyters (Bass).

Haydns Oratorium, Ende des 18. Jahrhunderts entstanden, beschreibt die Schöpfungsgeschichte nach Genesis. Das Werk hat einen starken Englandbezug, weil der Komponist sich auf seinen Britannienreisen von der Musik inspirieren ließ. Deshalb passt es mit seiner elementaren Aussagekraft besonders gut in den Zyklus der Europakonzerte. "Die Idee des Entstehens und des Miteinanders steht für die gemeinsame Klammer der Völkerverständigung", so Ottmann.

Unter frenetischem Applaus, Standing Ovations und Blumen ließen die hingerissen Zuhörer in der Festhalle die Akteure nach dem letzten Ton minutenlang nicht von der Bühne. Bereits jetzt kamen die ersten Anfragen, wann im nächsten Jahr das Europakonzert ist.
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