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Presseinformation

17. Juni 2014
Junge Fahrer und Alkohol: Jugendamt des Kreises Steinfurt initiiert Aktionstag in der Nikodmedesschule Steinfurt
Schülerinnen und Schüler werden für Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert

Kreis Steinfurt. Besjana ist 17 Jahre alt. Doch heute ist sie ganz plötzlich 80. Ihre Bewegungen sind steif. Sie gerät ins Wanken, als ihre Mitschüler an ihr vorbei laufen. Der Grund: Sie trägt einen „Age Simulator“. Besjana hat Bleigewichte an ihrem Körper. Eine Brille auf der Nase simuliert Grünen Star. Kopfhörer erschweren das Hören. Besjana soll auf diese Art erfahren, wie sich ein alter Mensch im Straßenverkehr fühlt. Sie soll spüren, wie es ist, wenn alles schnell an ihr vorbei rast, nur sie selbst nicht mehr schnell ist.  Besjana geht auf die Nikodmedesschule in Steinfurt. Heute ist hier der Aktionstag „Junge Fahrer und Alkohol“.

Die Schülerinnen und Schüler sollen auf Gefahren im Straßenverkehr – insbesondere unter Drogeneinfluss – hingewiesen und für sie sensibilisiert werden. Dazu gehört auch zu lernen, dass Rücksichtnahme wichtig ist:  etwa für Ältere und für Kinder.

Das Jugendamt des Kreises Steinfurt ist Initiator dieses Tages, der unter Mithilfe der Kreisverkehrswacht Steinfurt, der Caritas Rheine und der Verkehrswacht Minden-Lübbecke organisiert wurde. Er ist Teil der Aktionswoche „Sucht hat immer eine Geschichte“ und wurde zuvor auch im Schulzentrum Ochtrup durchgeführt. Schirmherr ist Landrat Thomas Kubendorff. Gefördert wird der Tag „Junge Fahrer und Alkohol“ unter anderem vom Bundesverkehrsministerium.

Frank Schoppe ist Sozialpädagoge und Suchttherapeut bei der Caritas in Rheine, er hilft dabei, den Jugendlichen den „Age Simulator“ überzustreifen. Gemeinsam mit Ewald Brinker von der Caritas Steinfurt klärt er zudem über Sucht auf und darüber, wie gefährlich Drogen im Straßenverkehr sind.

Besjana sagt über ihre Erfahrung mit den Gewichten an den Gelenken: „Das Laufen war merkwürdig, richtig schwer. Ich hatte Angst, dass etwas passiert.“ Ihre Mitschülerin Carina, 17, meint nun: „Man muss den Älteren mehr helfen.“ Dr. Peter Lüttmann, Sozialdezernent des Kreises, ist in der Nikomedesschule dabei, um sich vor Ort einen Eindruck von dem Aktionstag zu verschaffen. Er  freut sich über die Reaktionen der Jugendlichen: „Wenn die Schüler diese Erfahrungen mitnehmen und daraus lernen, haben wir unser Ziel mit dem heutigen Tag erreicht.“
Besjana und Carina gehen weiter zum Überschlag-Simulator. Ein Auto hängt in einem Gestell, wird hochgewuchtet und dreht sich dann auf das Dach. Die innen sitzenden Schüler befinden sich nun kopfüber im Auto, stützen sich mit den Händen am Dach ab und haben die Füße am Armaturenbrett, um nach dem Lösen des Gurtes nicht auf den Kopf zu fallen. Daneben steht Marlies Brandt von der Verkehrswacht Minden-Lübbecke und dirigiert, was zu tun ist, damit die Schüler sicher aus dem Auto kommen.

Denn darum geht es beim Überschlag-Simulator: Die Jugendlichen sollen lernen, wie sie heil aus einem Auto herauskommen, das nach einem Unfall auf dem Dach zum Stehen kommt. Auch sollen sie erfahren was heißt, die Kontrolle über das Auto zu verlieren – was unter Alkohol- und Drogeneinfluss noch schneller passieren kann.
Auch Jacqueline und Carina probieren den Überschlagsimulator aus. „Es ist gut, dass man hier lernt, was zu tun ist“, meint Carina.

Mitgebracht hat die Verkehrswacht Minden-Lübbecke außerdem einen Gurt-Schlitten, der einen Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern simuliert. Die Schüler sollen erleben, welche Kraft hier wirkt und wie wichtig ein Gurt ist.

Auch einen Roller-Simulator hat die Verkehrswacht Minden-Lübbecke mitgebracht. Die Jugendlichen sehen hier, wie lang Reaktionszeit und Bremsweg sind.

Auf dem Schulhof beim Aktionstag dabei sind auch Schulsozialarbeiter Norbert Averbeck und Schulleiterin Mechthild Sitte-Westrick. „Im Unterricht wird dieser Tag vor- und nachbereitet“, erklärt Sitte-Westrick. Norbert Averbeck sagt: „Suchtpräventionsarbeit machen wir hier ab Klasse sieben. Dieser Tag heute passt sehr gut in unser Konzept.“




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Junge Fahrer und Alkohol: Jugendamt des Kreises Steinfurt initiiert Aktionstag in der Nikodmedesschule Steinfurt



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de