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Meldung vom 23.06.2014
Mit Alice verrückt kreativ Vorurteile abbauen
Ausstellung und Theaterstück verbinden Kunst und Information

Viele Zuschauer überlegen, wer Patient ist und wer Arzt – und liegen oft daneben. Denn bei „Alice, who the f*** is Alice?“ spielen Ärzte und Patienten gemeinsam Theater, fernab von ihren gewohnten Rollen. Am Dienstag, 1. Juli, findet die nächste Aufführung statt: Rund ums Kreishaus in Recklinghausen im Rahmen der Fachveranstaltung zur seelischen Gesundheit. Vorab wird um 19 Uhr die Ausstellung „Verrückt kreativ“ eröffnet. Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.

„Wer bin ich?“ ist die zentrale Frage der Veranstaltung. Gleich vier Alices werden die Gäste im Kreishaus in Empfang nehmen und nach der Eröffnung durch Landrat Cay Süberkrüb zu den verschiedenen Stationen rund ums Kreishaus führen. Dort erwartet das Publikum das Stationentheater „Alice, who the f*** is Alice? – Eine Reise ins Wunderland“ frei nach Lewis Carroll, gespielt von einem Ensemble der LWL-Klinik in Herten.

Kurz zur Geschichte: "Alice im Wunderland" steckt voller wunderbarer Absurditäten. Alice fällt in ein Kaninchenloch, und die Zeit läuft, sie läuft anders als bisher, und Alice läuft ihr hinterher und sucht dabei sich selbst. In einer skurrilen Welt zwischen Traum und Realität passen Raum und Zeit nicht mehr zueinander. Die Sprache entwickelt ein Eigenleben, und Identitäten verschwimmen, verstören, sind flüchtig und paradox. In dieser Traumwelt, in der alles und zugleich nichts möglich ist - in der alte Regeln keine Orientierung mehr geben -, ist Alice immer wieder gefordert, Stellung zu beziehen. Findet sie hier, wo nichts ist wie zuvor und doch so vieles vertraut scheint, ihr wahres Ich?

Bevor sich die Besucher-Gruppen im Kreishaus auf die Reise ins Wunderland machen, können sie auf zwei Etagen verteilt Kunstwerke von psychisch erkrankten Menschen sehen, die sich mit ihrer Krankheit und verschiedenen Blickwinkeln darauf befassen. Die Objekte, Bilder und Fotografien sind eine Wanderausstellung und haben schon manch einen Betrachter überrascht und begeistert.

Eingeladen zu der Fachveranstaltung haben die Verantwortlichen der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft des Kreises Recklinghausen (Kreis PSAG) in Kooperation mit den Mitgliedern des Bündnisses gegen Depression im Kreis Recklinghausen und des Arbeitskreises Suizidprävention Recklinghausen.

 

Veranstaltungsbeginn ist am Dienstag, 1. Juli, um 19 Uhr im Großen Sitzungssaal des Kreishauses im 1. Obergeschoss.


Informationen zum Ziel der Veranstaltung:

Die Teilnehmenden der Arbeitskreise, die sich mit dem Thema psychische Erkrankungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln befassen, möchten mit der Eröffnung der Wanderausstellung Beeinträchtigungen nach außen bringen, auf sie aufmerksam machen und bewirken, Verschiedensein zu akzeptieren. „Es ist normal, verschieden zu sein.“ (Richard von Weizäcker)

Ziel des Stationentheaters, des Theaterprojektes der LWL Klinik Herten, ist die Verknüpfung von Theater und Therapie, der Auseinandersetzung über das Medium Theater mit sich selbst. Die Idee der Gruppe, in der Menschen mit Psychiatrieerfahrung und professionell in der Psychiatrie Tätige der LWL Klinik mitspielen, ist die Idee, sich mittels des Theaters für die Entstigmatisierung von Menschen mit einer psychischen Erkrankung einzusetzen.

Vorrangiges Ziel dieser Veranstaltung zur seelischen Gesundheit  ist Entstigmatisierung der Menschen mit einer psychischen Erkrankung und Aufklärung der Öffentlichkeit. Hinzu kommen weitere Ziele: wir wollen die Kooperation der ambulanten Dienste, der Ärzte, der teilstationären, stationären und der Kliniken stärken , Multiplikatoren auf die Themen und Angebote  innerhalb des Kreises Recklinghausen aufmerksam machen und in Gesprächen und Diskussionen Ideen entwickeln / Anregungen bekommen, die Angebote den Bedürfnissen der Betroffenen und deren Angehörigen anzupassen und die fachliche  Diskussion  anregen.


Rolle und Aufgaben des Kreises Recklinghausen:

Der Kreis Recklinghausen übernimmt unterschiedliche Aufgaben. Er tritt vielfach als Kostenträger in Erscheinung und nimmt damit auch Einfluss auf die Qualität der Angebote (Qualitätssicherung). Er nimmt Planungs- und Koordinationsaufgaben wahr zur fachlichen  Weiterentwicklung der Angebote und zur flächendeckenden Versorgung des Kreises und übernimmt auch einen großen Teil der Vernetzungsaufgaben, in dem er aktiv Gremienarbeit  installiert und unterstützt. Einen großen Teil dieses Aufgabenspektrums übernimmt  Annette Schmidt, Stabstelle in FB D (Gesundheit, Bildung und Erziehung. Der Kreis Recklinghausen hat das Ziel, aktuelle Themen, die im Kreisgebiet diskutiert werden, aufzugreifen und Entwicklungen voran zu treiben. Folglich liegt auch die Geschäftsführung der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (Kreis PSAG)  beim Kreis Recklinghausen  mit dem Schwerpunkt der Vernetzung der Arbeitsebene und Vorbereitung von Fachtagungen und Information der Öffentlichkeit.

Mit der  Geschäftsführung der Planungskonferenz Eingliederungshilfe Wohnen für Menschen mit chronischen Erkrankungen und / Behinderungen übernimmt   der Kreis  Planungsaufgaben und ist u.a. auch Mitglied im Bündnis gegen Depressionen und ist beteiligt am Arbeitskreis Suizidprophylaxe, Recklinghausen.


Allgemeine Informationen zum Thema psychische Erkrankung:

Das Thema „psychische Erkrankung“ wird von der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen und aus Unkenntnis oft missverstanden. Häufig wird dem Betroffenen selbst die Schuld für sein Leiden gegeben („der sollte sich zusammenreißen“). Viele erkennen selbst nicht, dass sie unter einer psychischen Erkrankung leiden, sondern glauben, körperlich erkrankt zu sein. Andere trauen sich aus Scham und Angst vor Stigmatisierung nicht, Hilfsangebote wahrzunehmen.

Zitat eines Artikels der Zeit vom 10.11.05. „Auf einem Auge blind“: „Auf der “imaginären  Imageliste“ der Krankheiten stehen Geisteskrankheiten ganz am Ende. Dies ist das Gebiet der Abwertung, der Ausgrenzung, des Stigmas. Die umfassende Datenbank für medizinische Literatur, Medline liefert zum Stigma 3038 Treffer und 526 Schlagworte. Am häufigsten erscheint das Wort im Zusammenhang mit Geistes- und Gemütskrankheiten, keine einzige Verbindung gibt es dagegen zwischen „Stigma“ und „Herzinfarkt“.


Untersuchungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) zeigen die herausragende Bedeutung von Depressionen in Industrieländern. Berücksichtigt man die Schwere der Beeinträchtigung und die Dauer der Erkrankung liegt sie vor allen anderen körperlichen und psychiatrischen Volkskrankheiten.



Pressekontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Svenja Küchmeister, Telefon: 02361/534512, E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Alice - Theater-Gruppe der LWL-Klinik Herten
Die Darsteller in Ihren Kostümen zur Aufführung "Alice, who the f*** is Alice?" - Eine Reise ins Wunderland. Foto: Constanze Jonetat, LWL

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Herausgeber:
Kreis Recklinghausen
Öffentlichkeitsarbeit
45655 Recklinghausen
Telefon: 0 23 61 / 53 45 12
Web: http://www.kreis-re.de
E-Mail: svenja.kuechmeister@kreis-re.de

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