Lochblech-Fassaden auf „Klara“-Gebäude geben Hanaus Marktplatz neuen Glanz
Alle Baugerüste am neuen „Klara“-Gebäude sind abgebaut, nun entwickeln sie ihre glänzende Wirkung: die großen goldeloxierten Metallflächen, die im Lochblechraster historische Hanauer Marktplatzszenen zeigen. Zusammen mit der Verglasung geben sie dem Haus auf der Marktplatz-Ostseite eine außergewöhnliche Atmosphäre. Davon überzeugte sich nach der endgültigen Fertigstellung der Fassade jetzt Stadtrat Andreas Kowol zusammen mit Bernd Lenz, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS), und HIS-Projektleiter Lothar Roß. Kowols Urteil: „Hanau hat auf dem Markplatz nun architektonische und städtebauliche Eleganz zu bieten; das nährt die Vorfreude auf das derzeit entstehende Gegenstück auf der Westseite des Platzes.“
HIS-Leiter Lenz freut sich: „Was lange währte, wurde nun endlich gut.“ Denn die Montage der Lochblechfassade hatte sich in den vergangenen Monaten immer wieder verzögert. Dies vor allem, weil HIS den Hersteller für die 420 Quadratmeter goldeloxierten Metallbleche wechseln musste. HIS-Projektleiter Roß gibt die Investition in die Lochbleche mit 60.000 Euro an.
Die auf den Metallflächen zu sehenden Szenen, ausgesucht vom „Klara“-Architekten Ulrich Wagner, gehen auf historische Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus dem 19. und anfänglichen 20. Jahrhundert zurück. Eine Münchener Spezialfirma scannte sie ein und brannte sie mit Lasertechnik. Größe und Dichte der vielen tausend eingestanzten Löcher ergeben die große Bildwirkung. Die Löcher messen zwischen zwei und vierzehn Millimetern.
In den Treppenhäusern zur Markt-Tiefgarage wurden die Lochbleche schon vor einiger Zeit montiert. An der Ecke zur Salzstraße hin ist eine Szene aus dieser zu sehen, die von einer Postkarte um das Jahr 1915 stammt. Es herrscht darauf reges Treiben, in der Bildmitte ist ein Wagen der 1908 in Betrieb gegangenen Hanauer Straßenbahn abgebildet. Links sticht das Feinkostgeschäft Latscha heraus; gegenüber ist, wo heute der „Kaufhof steht“, das Geschäft Eckhard für Hüte, Mützen, Schirme und Stücke zu erkennen. Am rechten Bildrand steht der Zangenbrunnen aus dem Jahr 1621. Auf der kurzen Gebäudeseite gegenüber vom Sparkassen-Haupteingang ist ein Postkartenmotiv um 1920 abgebildet mit einem Blick über den Marktplatz zum Rathaus. Im Vordergrund steht der 1615 errichtete Rabeneckbrunnen. Die Bürgerhäuser zur Hammer- und Fahrstraße haben stolze Ecktürme.
In den vergangenen Tagen angebracht wurden die Lochbleche auf der langen Seite zum Kaufhof und schließlich auf der dem Marktplatz zugewandten Seite. In beiden Fällen sind die Stadtszenen zweigeteilt dargestellt.
Auf der Kaufhof-Seite ist ein Markttag aus der Zeit um 1830/40 zu sehen. In der Mitte des Platzes steht der Röhrenbrunnen, der 1896 dort dem Brüder-Grimm-Denkmal weichen musste und versetzt wurde zum heutigen Freiheitsplatz. Auf der Marktplatz-Seite schließlich eine Ansicht des Platzes um 1820. Interessant an dieser Darstellung ist der Bezug zur damaligen „Franzosenzeit“: Hanau stand unter französischer Herrschaft. Es patroullierten Soldaten mit Zweispitz. Auch einige Zivile trugen den „Napoleonshut“.
Pressekontakt: Stadt Hanau, Joachim Haas-Feldmann, Telefon 06181/295-266
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Lochblech
Begutachten neuen Glanz am "Klara"-Gebäude: Stadtrat Andreas Kowol, HIS-Betriebsleiter Bernd Lenz und HIS-Projektleiter Lothar Roß (von rechts) vor der zuletzt montierten Lochblechfassade.
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