SPD-Bundesgeneralsekretärin besucht Anwenderzentrum H2Herten auf Ewald

22.08.2014 | Herten

Yasmin Fahimi informiert sich über Windstrom-Elektrolyse

Auf ihrer Tour durch NRW machte Yasmin Fahimi heute auch Halt in Herten. Im Mittelpunkt ihres Besuchs stand die Besichtigung des Anwenderzentrums H2Herten und der Windstromelektrolyse-Anlage. Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und Stadtbaurat Volker Lindner empfingen die Bundesgeneralsekretärin auf dem ehemaligen Zechengelände Ewald.

Der Rundgang startete auf dem ersten Balkon der Halde, wo man einen Blick auf das Gelände und die Umgebung warf. Bürgermeister Dr. Uli Paetzel begrüßte die Bundesgeneralsekretärin in Herten, „der Perle des Ruhrgebiets“. Bei der Führung durch die Anlage im Anwenderzentrum lernte Yasmin Fahimi die strategische Nachfolgenutzung der Zechenfläche kennen. Sie nutzte den Besuch, um sich über die Besonderheit der Windstromelektrolyse zu informieren.

„Die Anlage simuliert ein wichtiges Prinzip erneuerbarer Energien: Regenerativ erzeugter Strom wird in Wasserstoff gespeichert und bei Bedarf wieder in Strom gewandelt und genutzt“, erklärt Stadtbaurat Volker Lindner. Bei Solar- und Windkraft war bisher von Nachteil, dass normalerweise nachts und in bewölkten oder windstillen Phasen keine ausreichende Stromversorgung gewährleisten werden konnte, weil ‚überschüssige‘ Energie nicht speicherbar war. „Dies ist bei der Windstromelektrolyse anders“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Karl Herbert Klug der Westfälischen Hochschule. „Wasserstoff bietet sich ideal als Speichermedium an, da er langfristig gelagert und bei Bedarf in Brennstoffzellen wieder verstromt werden kann.“

Die Bundesgeneralsekretärin zeigte sich beeindruckt: „Das Speichern von Energie, wie es in dieser Anlage betrieben wird, ist ein Meilenstein für die Energiewende.“ Das im Oktober 2009 eröffnete Anwenderzentrum beherbergt mittlerweile 16 Unternehmen und mehr als 50 Mitarbeiter. Die Stadt Herten schafft mit diesen Entwicklungen in der Nachfolge des Bergbaus neue zukunftssichere Arbeitsplätze, gestaltet die Energiewende vor Ort und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.

Die Nachfolgenutzung der Zeche Ewald

In den siebziger Jahren war Herten die größte Bergbaustadt Europas. Im Jahr 2000 wurde das letzte Bergwerk geschlossen, insgesamt gingen mehr als 15.000 Arbeitsplätze verloren. Damals  formulierte man das Ziel, neue gewerbliche und industrielle Arbeitsplätze zu schaffen, um eine Nachfolgenutzung des Bergwerksstandorts sichern zu können. Heutzutage arbeiten rund 1300 Menschen auf dem ehemaligen Zechengelände. Damit ist es die erfolgreichste Nachfolgenutzung ehemaliger Industriegelände im Ruhrgebiet.

Diese Anlage wandelt den Strom, der von der Windkraftanalage auf der Halde Hoppenbruch kommt, in Wasserstoff um. Dieser Wasserstoff wird in einem Tank gespeichert. In windschwachen Zeiten kann der Wasserstoff dann mit einer Brennstoffzelle wieder in Strom rückgewandelt werden.

Energiepark Ewald

Der gesamte Standort Zeche Ewald demonstriert, wie das Thema „Neue Energien“ umgesetzt werden kann. Neben der Windkraftanlage auf der Halde Hoppenbruch besitzen eine Reihe von Dächern ausgedehnte Photovoltaikflächen. Daneben wird Grubengas zur Erzeugung von Strom genutzt. Langfristiges Ziel ist es, diese und weitere Projekte miteinander zu verbinden und die regenerative Energieversorgung abzusichern.
Der Energiepark wird den Start einer interkommunalen Entwicklung markieren, die mehrere ehemalige Bergwerks-, Industrie- und Kraftwerksstandorte miteinander verbindet. Die Westfälische Hochschule wird eine Strategie für die beiden Städte Gelsenkirchen und Herten entwickeln. Die zum Radweg umgebaute Zechenbahntrasse verbindet die Standorte der „Allee des Wandels“.

H2-Netzwerk-Ruhr e. V.

28 Mitglieder, darunter große Unternehmen wie Linde und Air Liquide zählen zu dem Verein, der sich zum Viel gesetzt hat, die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Ruhrgebiet weiter voranzubringen. Volker Lindner betont: „Die interkommunale Zusammenarbeit ist von großer Bedeutung. So kann das H2-Netzwerk-Ruhr e. V.für das ganze Ruhrgebiet etwas erreichen.“

Pressekontakt: Pressestelle, Helena Schmidt (Praktikantin), Tel: 0 23 66 / 303 244, Mail: h.schmidt@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten, www.youtube.com/pressestelleherten



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