20. November 2014

Heimatfront Niederrhein

Niederrheinisches Freilichtmuseum: Ausstellung zum Ersten Weltkrieg noch bis 1. Februar

Grefrath

Noch bis zum 1. Februar können Interessierte die Ausstellung „Heimatfront Niederrhein“ besichtigen. Die Schau in der Dorenburg des Niederrheinischen Freilichtmuseums, Am Freilichtmuseum 1, zeigt am Beispiel der Niederrheiner die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf das alltägliche Leben abseits der Front.

Insgesamt 200 Exponate und Fotografien verdeutlichen die Veränderungen und Entbehrungen, die die Zivilbevölkerung am Niederrhein durch den Krieg erfuhr: Durch den Verlust von Gefallenen  war die Existenz der Hinterbliebenen gefährdet. In den Fabriken mussten Frauen und Kinder die abwesenden Männer ersetzen. Die schlechte Versorgungssituation mit Lebensmitteln ließ den Schmuggel über die nahegelegene Niederländische Grenze florieren. Vaterländische Frauenvereine sorgten an der Heimatfront für Rückhalt, indem sie beispielsweise Verwundete versorgten und Liederabende in Lazaretten veranstalteten. Der regionale Bezug der Schau schafft für den Besucher eine Nähe zum großen Thema "Erster Weltkrieg" und ermöglicht eine Identifikation mit einem bedeutenden Kapitel niederrheinischer Geschichte.

Die Ausstellungsstücke stammen aus anderen Museen, niederrheinischen Archiven und der eigenen Dorenburg-Sammlung. Ergänzt werden die Exponate durch private Leihgaben, die verbunden sind mit biografischen Erinnerungen. So auch ein handgeschriebener Zettel mit dem Gebet der Frau eines Soldaten für seine wohlbehaltene Wiederkehr, den dieser bis an sein Lebensende in den 1960er Jahren als Talisman im Portemonnaie bei sich getragen hat.

Die Schau macht erfahrbar, wie die anfängliche Kriegsbegeisterung in Ernüchterung und Not umschlug. Deutlich wird dies zum Beispiel in der Briefkorrespondenz des Soldaten Moritz Peters mit seiner Familie, die Besucher an einer Station der Ausstellung anhören können. Geschichtsstudenten der Universität Düsseldorf haben, unter der Leitung von Museumsvolontärin Anisha Mülder-van Elten, an der Vorbereitung der Schau mitgewirkt und die Briefe vorgelesen und aufgenommen.

Gerade auch für junge Besucher ist die Ausstellung lohnenswert. Schulklassen können am Museumspädagogischen Begleitprogramm „Briefe von der Front“ teilnehmen. Die Schüler lernen am Beispiel von Briefen und Postkarten aus der Kriegszeit historische Quellen kennen und mit ihnen zu arbeiten. Außerdem erhalten sie einen Lesekurs für die deutsche Kurrentschrift. Für das dreistündige Programm von Museumspädagoge Kevin Gröwig können sich die Klassen unter Telefon 02158/91730 oder per E-Mail kevin.groewig@kreis-viersen.de anmelden. Eine Kinderebene in der Ausstellung selbst soll jungen Besuchern das komplexe Thema Weltkrieg näher bringen und eine Anregung für Eltern sein, mit ihren Kindern ins Gespräch zu kommen.

www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de

Das Museum
Das Niederrheinische Freilichtmuseum befindet sich in Grefrath, Am Freilichtmuseum 1.
Geöffnet ist täglich außer montags 10-18 Uhr (Nov.-März bis 16 Uhr).
Eintritt 4,50 Euro, erm. 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche 1,50 Euro (bis 5 Jahre frei); Familienkarte 9 Euro; Abendtarif 2 Euro.
Buchung von Führungen unter Tel. 02158/91730 oder freilichtmuseum@kreis-viersen.de Der Preis für Gruppen bis zu 30 Personen liegt bei 30 Euro, Kindergartengruppen und Schulklassen zahlen 15 Euro, museumspädagogische Programme kosten 30 bis 50 Euro.


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HeimatfrontPeters

Vom Krieg gezeichnet: Der Soldat Moritz Peters kurz bevor er gegen Ende des Ersten Weltkriegs gefallen ist. Das Foto ist in der Dorenburgausstellung zu sehen. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
Pressesprecher
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