Kreis Steinfurt/Mettingen. Das Netzwerk „Verkehrssicheres NRW“ und die Westfälische Provinzial Versicherung haben ein Jahr lang an einem Schulungskonzept für ältere Pedelec-Fahrer gearbeitet. Unterstützt wurden sie dabei von den Kreisen Steinfurt und Borken, deren Polizeibehörden und Verkehrswachten, den Kreissportbünden Steinfurt und Borken sowie der Regionalverkehr Münsterland GmbH. Nun stehen verschiedene Schulungsmedien bereit, die jetzt erstmals im Schultenhof in Mettingen zum Einsatz kamen.
Mettingens Bürgermeisterin Christina Rählmann und Kreisdirektor Dr. Martin Sommer gaben den Startschuss. Rund 25 Teilnehmer aus Mettingen und Umgebung hatten sich angemeldet und freuten sich auf die Schulung.
Die aktuelle Unfallforschung zeigt: Unfälle mit dem Pedelec passieren nicht häufiger als mit herkömmlichen Fahrrädern. Jedoch werden sie oft durch den Fahrer selbst verursacht, ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Auch die eigens in Auftrag gegebenen Studie der Westfälischen Provinzial zeigt ein wenig dramatisches Bild der Radunfälle im Kreis Steinfurt: Gerade einmal rund zwei Prozent der 2012 im Kreis Steinfurt verunglückten Radfahrer waren mit Pedelecs unterwegs. Allerdings gehörten hiervon 80 Prozent zur Altersgruppe über 65. „Das neue Fortbewegungsmittel erfreut sich gerade bei Älteren einer großen Beliebtheit. Jedoch kann von einer Entwarnung zur Unfallgefahr nicht die Rede sein. Denn wenn ältere Fahrer stürzen, ist die Schwere der Verletzung oft deutlich höher als bei Jüngeren“, erläuterte Mirco Schneider, Leiter der Abteilung Firmenkunden Schadenverhütung bei der Westfälische Provinzial Versicherung. Ziel der Schulungen sei es, präventiv tätig zu werden und den sicheren Umgang mit dem Elektrofahrrad gemeinsam mit Partnern in den Kreisen und Kommunen umzusetzen.
„Pedelec fahren ist kinderleicht. Doch es unterscheidet sich vom herkömmlichen Radfahren. Das sichere Fahren auf dem Pedelec sollte geübt werden. Um entspannt unterwegs zu sein, ist es hilfreich, die Technik und mögliche Sicherheitsrisiken zu kennen“, betonte Silke Schmidtmann, eine der beiden Koordinatorinnen des Netzwerks „Verkehrssicheres NRW“ im Regierungsbezirk Münster.
Teilnehmen können Pedelec Fahrer und alle Radfahrer, die überlegen, es zu werden. Grundsätzlich gibt es keine Altersbegrenzung, die Schulung richtet sich jedoch eher an Ältere, denn Erfahrungen haben gezeigt, dass die Teilnehmer meist zwischen 55 und 80 Jahren alt sind.
„Im Kreis Steinfurt stehen wir dem Pedelec und der Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr offen gegenüber, wie die Mobilstation in Mettingen zeigt. Elektromobilität wird eine große Zukunft vorhergesagt; schon weit über eine Million Elektrofahrräder sind auf deutschen Straßen unterwegs. Durch diese Schulungen wird das Thema Sicherheit von Anfang an mit einbezogen“, erklärte Kreisdirektor Dr. Sommer am Ende der ersten Schulung.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.verkehrssicher.nrw.de.