23. Oktober 2014

Ein „Plus“ an Umweltengagement

Stadt und Stadtwerke arbeiten seit 40 Jahren in Sachen Klimaschutz zusammen

Herten - In der öffentlichen Wahrnehmung spielt das Thema Klimaschutz eine immer größere Rolle. Auch die Stadt Herten und die Hertener Stadtwerke arbeiten im Rahmen des Hertener Klimakonzepts 2020+ aktiv daran, den CO2-Ausstoß in der Region zu senken und dem Klimawandel so entgegen zu wirken. Die Stadtwerke führen mit diesen Maßnahmen eine mittlerweile eine seit fast 40 Jahren kontinuierliche Entwicklung im Unternehmen weiter.

Angefangen hat diese mit dem Wärmeatlas 1978: Nach der Fusion der Städte Herten und Westerholt im Rahmen der Gebietsreform 1975 galt es, eine Bestandsaufnahme der Wärmeversorgung und des Wärmebedarfs zu machen. Die Grundlage dafür bildete eine flächendeckende Befragung in den Hertener Haushalten. Das Ergebnis: Rund 36 Prozent der Haushalte heizten zu dieser Zeit noch mit Kohle, 25 Prozent mit Öl. 23 Prozent mit Erdgas versorgte Haushalte listete die Analyse auf. Die Heizenergien Fernwärme und Strom (über Nachtspeicher-Heizungen) waren mit 8 und 5 Prozent weit abgeschlagen.

Bestandsaufnahme als Entscheidungsbasis

Bei der Bestandaufnahme sollte es natürlich nicht bleiben: Der Wärmeatlas diente den Stadtwerken und der Hertener Stadtplanung als Entscheidungsgrundlage für eine zukunftsorientierte Energieversorgung. So entstand Anfang der 1980er Jahre das leitungsgebundene Energiekonzept „Energie für Herten“. Dabei spielte die Energieeffizienz eine genauso große Rolle wie die Versorgungssicherheit: Nach der Ölkrise im Jahr 1979 hieß die Devise im folgenden Jahrzehnt: „Weg vom Öl!“. Der Fokus lag deshalb auf dem Ausbau der Fernwärmeversorgung. Die bis heute existierenden Erdgas- und Fernwärmeversorgungsgebiete in der Stadt entstanden.

Ein Problem bei den Kohlekraftwerken in den 1980er Jahre war noch die Umweltschädigung. Diese stießen Schwefeldioxid aus. Ein Gas, das als Niederschlag „sauren Regen“ verursachte, der vor allem der Pflanzenwelt zusetzte. Die Lösung erfolgte durch die politische Vorgabe, entsprechende Katalysatoren einzubauen. Der Plan ging auf: 1988 waren alle deutschen Kraftwerke entschwefelt. Durch die Nutzung der Kraftwärmekoppelung (KWK) vergrößert sich der Wirkungsgrad von ca. 35% auf 75% der Kraftwerke, weil neben der Stromerzeugung auch die Abwärme genutzt werden kann. Somit stellt sich die Fernwärme als sehr umweltfreundlich da.

Energieberatung

Mit dem ersten Energiekonzept hielt auch die Energieberatung Einzug bei den Hertener Stadtwerken. Sie sollte schon bald eine zentrale Rolle in den Umweltschutz-Bemühungen der Stadtwerke spielen: 1990 legten diese gemeinsam mit der Stadt Herten das „Energiekonzept 2000“ vor. Es basierte – ähnlich wie das Klimakonzept 2020+ - auf Bausteinen. Neben der Energieberatung zählten dazu außerdem Energiedienstleistungen, die energiebewusste Stadtverwaltung und ein Schulungskonzept.

Erstmals holten Stadt und Stadtwerke auch externe Experten mit ins Boot: An der Umsetzung beteiligt waren Architekten und Ingenieure sowie Schornsteinfeger und das örtliche Handwerk. Als Ehrengast bei der Auftaktveranstaltung im Schloss Herten begrüßten sie Jean Pütz, der mit seiner Sendung „Hobbythek“ die Naturwissenschaften populär machte.

Schon 1990 war die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ein erklärtes Ziel des Energiekonzepts. Das auch erreicht wurde: Bis zum Jahr 2006 wurden über 66.000 Tonnen CO2 in Herten eingespart. Das entspricht einer Verminderung des Ausstoßes um rund 14 Prozent.

Klimakonzept „Plus“

Eine gute Basis für das Hertener Klimakonzept 2020, das 2008 von der Stadt Herten und den Hertener Stadtwerken vorgestellt wurde. Dreh- und Angelpunkt ist auch hier die CO2-Einsparung: Bis zum Jahr 2020 soll der CO2-Ausstoß in Herten um 91.000 Tonnen sinken (Basisjahr 2006). Dafür wurden in den Handlungsfeldern Klimaschutz im Bestand, Klimaschutz im Neubau, Klimaschonende Energieversorgung, Klimaschonende Mobilität sowie Kommunikation und Kooperation bereits zahlreiche Projekte angestoßen, in denen sich auch Hertener Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen.

Im Rahmen des Hertener Klimapreises haben sie auch im nächsten Jahr die Möglichkeit, Projekte einzureichen, die zur Verminderung des CO2-Ausstoßes beitragen. Der Fokus liegt dann auf der klimaschonenden Energieversorgung: Alle zwei Jahre greifen Stadt und Stadtwerke ein anderes Handlungsfeld als Schwerpunkt der Hertener Klimatage auf.

Und 2020 soll damit noch lange nicht Schluss sein: Im vergangenen Jahr ist durch dem „Masterplan 100%“ Klimaschutz das Handlungsfeld „Klimaschonendes Wirtschaften“ ins Klimakonzept aufgenommen worden. Darüber hinaus dehnt der Masterplan mit dem Ziel einer klimaneutralen Stadt den Konzeptzeitraum bis 2050 aus. Grund genug, dem Klimakonzept seitdem ein „Plus“ zur Seite zu stellen: „Hertener Klimakonzept 2020+“.

Zum Hertener Klimakonzept 2020+: www.gemeinsam-fuers-klima.de

Pressekontakt: Hertener Stadtwerke GmbH, Stefanie Hasler, Telefon: 02366/307-237, E-Mail: s.hasler@herten.de


Wir können Ihnen zu dieser Meldung folgende Medien anbieten:

Detlef Großjohann (Bereichsleiter Technischer Service - Hertener Stadtwerke), Wolfgang Seidel (ehem. Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung), Gisbert Büttner (ehem. Geschäftsführer Hertener Stadtwerke), Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und Volker Lindner (1. Beigeordneter Stadt Herten) stellen gemeinsam das Klimakonzept 2020 vor.

Info: 2014_10_09_hertener_stadtwerke_foto_klimakonzept [Download]


"Hobbythek"-Moderator Jean Pütz (r.). mit dem damaligen Stadtwerke-Geschäftsführer Artur Porr bei der Vorstellung des "Energiekonzept 2000".

Info: 2014_10_09_hertener_stadtwerke_foto_energiekonzept [Download]