(pen) Über 150 Einrichtungen im Ennepe-Ruhr-Kreis bieten rund 314 Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund. Die Palette reicht von der Sprachförderung über die berufliche Beratung bis hin zu Erziehungshilfen und Kulturangeboten. „Ein erheblicher Teil der Angebote wird von Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt. Zielgruppe sind natürlich auch, aber längst nicht ausschließlich Bürger mit Migrationshintergrund. Dies sind zwei aus meiner Sicht wesentliche Erkenntnisse einer Analyse, die uns zeigen sollte, was Migranten in den neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises erwarten dürfen.“ Kreisdirektorin Iris Pott nutzte eine Veranstaltung im Hattinger Gymnasium Holthausen für eine erste Bilanz der vom Kommunalen Integrationszentrum auf den Weg gebrachten Bestandaufnahme.
In die Zufriedenheit über die jetzt vorliegenden Ergebnisse und die damit verbundenen Handlungsmöglichkeiten mischte Pott den Dank für die gute Zusammenarbeit an alle Beteiligten, an die vielen Institutionen und Organisationen. „Sie alle haben dazu beigetragen, Angebote und Anbieter zu erfassen und damit transparenter zu machen.“
Mit Unterstützung des Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung & Politikberatung waren in den letzten Monaten rund 100 Gespräche mit Vertretern kommunaler Einrichtungen, der Wohlfahrtsverbände, der Migrantenorganisationen und der Volkshochschulen sowie von Vereinen und Initiativen geführt worden. Zusätzliche Erkenntnisse lieferten verschickte Fragebögen.
„Der Aufwand“, so die Einschätzung von Lale Arslanbenzer, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, „hat sich gelohnt und bringt uns dem Ziel einer lösungsorientierten Integrationsarbeit wieder einen Schritt näher.“ Schließlich könne man aus dem, was da ist, auch Rückschlüsse auf das ziehen, was noch ergänzt werden könnte oder müsste. Man habe jetzt wichtige Anhaltspunkte, um Bedarfslücken zu schließen und Migranten an der einen oder anderen Stelle noch gezielter zu unterstützen.
„Beispiele sind hier sicherlich die Senioren sowie die Frage, wie sich die Städte und der Kreis auf die zunehmenden Zahl von zugewanderten Kindern und ihren Einstieg in die Schule einstellen“, so Arslanbenzer. Das KI könne in vielen Fällen eine wichtige Rolle übernehmen, wenn es darum gehe, Projekte zu entwickeln oder Förderanträge auf den Weg zu bringen.
Die Veranstaltung in Hattingen nutzten die gut 90 Teilnehmer, unter ihnen auch Hattingens Beigeordnete Beate Schiffer, um sich erstmals über die Umfrageergebnisse zu informieren und über sie zu diskutieren. Dies geschah in den Arbeitsgruppen Bildung, Sprache und Erziehung, Arbeit und Wirtschaft, Sport und Gesundheit, Freizeit, Kultur und Religion, Politische Partizipation sowie Leben und soziales Miteinander.