Ein Netzwerk für mehr Kinderschutz

24.11.2014 | Herten

3. Hertener Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen und Kinderschutz“ im städtischen Familienzentrum KiKo

Kinderschutz ist wichtig: Laut Bundeskriminalstatistik 2013 werden in Deutschland pro Tag 40 Kinder Opfer von sexualisierter Gewalt. Pro Woche sterben durchschnittlich drei Kinder. Über 50 Fachleute trafen sich zur dritten Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen und Kinderschutz“. Sie alle haben mit frühen Hilfen und dem Thema Kinderschutz zu tun und diskutierten nun darüber, wie man die Zusammenarbeit weiter optimieren kann.

Dorthe Stanberger, Inhaberin der Koordinierungsstelle „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“, hatte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Beratungsstellen und Institutionen ins städtische Familienzentrum KiKo eingeladen. Dort stellte die Leiterin Elke Hanisch das Konzept der Einrichtung vor. Der KiKo bietet Familien ab der Geburt ihrer Kinder verschiedene Maßnahmen mit den Schwerpunkten Ernährung, Bewegung und Sprache an.

Im Anschluss erläuterte Prof. Dr. med. Michael Paulussen, Ärztlicher Direktor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln, den Begriff der Kindeswohlgefährdung aus medizinischer Sicht. Rund 50 Prozent aller Kinder in Deutschland machen in ihrem Leben Gewalterfahrungen und etwa 10 Prozent aller vorgestellten Kinder in der Notfallambulanz wurden vorher misshandelt. „Diese Zahlen machen mehr als deutlich, dass es zwingend notwendig ist, den Blick auf dieses Thema zu richten und die Kooperation aller Akteure im Kinderschutz zu optimieren“, sagt Dorthe Stanberger.

Marie-Louise Meyer von der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln stellte anschließend den Bunten Kreis Datteln/Herne vor. Dieser ist eine besondere Unterstützungsform für chronisch-, schwerkranke oder behinderte Kinder und ihre Familie beim Übergang von der Klinik nach Hause. Die sozialmedizinische Nachsorge betreut die Familien solange, bis sie alleine mit der Situation zurechtkommen.

Nachdem das Gesamtkonzept der Frühen Hilfen in Herten mit dem Titel „Ohne gesunde Bindung keine Bildung!“ durch den Rat der Stadt Herten am 1. Oktober 2014 beschlossen wurde, sieht Dorthe Stanberger zuversichtlich in die Zukunft: „Ich freue mich darauf, das Konzept gemeinsam mit den Netzwerkpartnern mit Leben zu füllen, umzusetzen und weiterzuentwickeln.“

Teilnehmer der dritten Hertener Netzwerkkonferenz:

  • Hebammen und Vertreter der Kindertageseinrichtungen und Familienzentren
  • Vertreter der Erziehungsberatungsstelle
  • Vertreter der Frauen- und Schwangerschafts(konflikt)beratungsstelle(n)
  • Vertreter des Familienunterstützenden Dienstes
  • Vertreter der Frühförderung/Heilpädagogik
  • Vertreter des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes
  • Vertreter des Sozialpsychiatrischen Dienstes
  • Vertreter des Jugendamtes
  • Vertreter des Pflegekinderdienstes
  • Vertreter des Kinder- und Jugendschutzes
  • der Jugendhilfeplanung
  • der Jugendförderung
  • des Jobcenters
  • der Familienbildungsstätte
  • der Träger der ambulanten und stationären Kinder- und Jugendhilfe
  • der Polizei
  • und des Offenen Ganztages

Pressekontakt: Pressestelle, Maximiliane Plöger (Volontärin), Tel: 02366/303 227, Mail: m.ploeger@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten, www.youtube.com/pressestelleherten



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Netzwerkkonferenz „Frühe Hilfen und Kinderschutz“