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Inklusive Gesellschaft: Kreisverwaltung will Beitrag leisten

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19. Dezember 2014
Inklusive Gesellschaft: Kreisverwaltung will Beitrag leisten

(pen) „Wer die mit Inklusion verbundenen Aufgaben ausschließlich auf den Schulbereich reduziert, der greift zu kurz. Das Ziel von Inklusion ist vielmehr, Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Bereichen zu ermöglichen.“ Kreisdirektorin Iris Pott nutzte die Begrüßung der Teilnehmer der Fachkonferenz Inklusion, um aufzuzeigen, wie weit die Kreise ziehen, die mit der UN-Behindertenrechtskonvention verbunden sind. Zwar rücke die Berichterstattung häufig vor allem Themen wie das gemeinsame Lernen in den Blickpunkt. „In Wahrheit geht es aber darum, Allen das Mitmachen am politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen, Chancengleichheit in Bildung und Arbeitswelt herzustellen und jedem die Möglichkeit auf einen selbst bestimmten Platz in einer barrierefreien Gesellschaft zu geben.“

Wo die Kreisverwaltung auf diesem Weg steht, was bereits erreicht wurde und wo noch Handlungsbedarf gesehen wird, darüber diskutierten im Bürgerhaus Alte Johanneskirche in Gevelsberg rund 50 Teilnehmer aus Politik und Verwaltung sowie Vertreter von Verbänden für Menschen mit und ohne Behinderung. Eingeladen hatte die Kreisverwaltung. „Seit September haben wir den Auftrag, ein Konzept zur Inklusion für unsere Verwaltung zu entwickeln. Dabei möchten wir selbstverständlich von der Mitarbeit von Betroffenen, von ihren Erfahrungen profitieren“, sagt Patricia Riesner, Inklusionsbeauftragte der Kreisverwaltung.

Ein Blick in die Arbeitsgruppen zeigte, wie weit das Feld ist, das es zu beackern gilt. Es ging um den Abbau von baulichen Hindernissen und um ein weniger an Barrieren, die durch Kommunikation beispielsweise in Schreiben oder im Internet aufgebaut werden. Ebenfalls im Blickpunkt: Normen- und Wertvorstellungen, die zu Blockaden im Kopf führen könnten oder sowie mangelndes Wissen, die falsche Entscheidungen mit sich bringen. „Um eine Verwaltung für alle zu werden, gilt es an möglichst vielen Stellen den Hebel anzusetzen“, so Riesner.

Wie wichtig es dabei ist, Mitarbeiter für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zu sensibilisieren zeigte sich unter anderen in der Arbeitsgruppe „Bauliche Hindernisse“. Hier merke ein Teilnehmer am Ende an: „Da ich hier Dinge erfahren habe, die mir vorher so gar nicht bewusst gewesen sind, werde ich den einen oder anderen Umbau jetzt noch mal mit anderen Augen unter die Lupe nehmen.“

Als ein erstes Beispiel aus der Praxis hatte Riesner nach Gevelsberg ein Informationsblatt über den Schwerbehindertenausweis in leichter Sprache mitgebracht. Wo in der Vergangenheit Fakten und Wissenswertes schnell zusammengeschrieben worden sind, hatten jetzt erstmals Mitarbeiter des Büros für leichte Sprache von der Agentur Barrierefrei die Finger im Spiel. „Um möglichst Alles für alle verständlich zu machen, haben sie Vorgaben für die Schriftgröße, die Gestaltung und den Satzbau gemacht. Und selbst beim Papier ist nicht jedes gleich gut geeignet“, berichtete Jürgen Zinn, Leiter des Sachgebietes Hilfen für Menschen mit Behinderungen. Der Flyer ist ab 2015 in allen Bürgerbüros erhältlich.

Das nächste Treffen der Fachkonferenz Inklusion ist für Frühjahr 2015 geplant. Auf der Grundlage der Ergebnisse des jetzigen Treffens sollen dann die Themen feststehen, die in Arbeitsgruppen aufgegriffen werden.




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

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Stellten jetzt den ersten Flyer der Kreisverwaltung in leichter Sprache vor: Patricia Riesner und Jürgen Zinn/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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In den Arbeitsgruppen wurde darüber diskutiert, wie die Kreisverwaltung zu einer Verwaltung für alle werden kann/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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Kreisdirektorin Iris Pott konnte zur Fachkonferenz Inklusion rund 50 Teilnehmer begrüßen/Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de