(pen) Die Umweltbildung der Biologischen Station im Ennepe-Ruhr-Kreis wurde im Rahmen der landesweiten Initiative „NRW-denkt-nachhaltig“ zum wiederholten Male ausgezeichnet. Den mit 500 Euro dotierten Preis erhielten Elke Zach-Heuer, Lehrerin für Umweltbildung, Schulamtsdirektor Joachim Niewel und Dr. Britta Kunz, Leiterin der Biologischen Station, jetzt in Düsseldorf aus den Händen von Europaministerin Angelica Schwall-Düren. Erstmals hatte die Biologische Station diesen Preis 2011 für ein Projekt zum Thema Fledermäuse zugesprochen bekommen.

Anlass für die aktuelle Auszeichnung ist das Schulprogramm „Die Köhler-Kinder“. Es ist Bestandteil der Meilerwoche in Ennepetal, die die Biologische Station zusammen mit heimischen Vereinen und Institutionen in diesem Jahr zum sechsten Mal organisiert hat. „Zentrales Thema des Programms ist die über tausendjährige Geschichte dieser nachhaltigen Form der Energiegewinnung. Einer Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen“, skizziert Zach-Heuer die Gründe für die Preisvergabe.

Die Akteure, neben Zach-Heuer rund 50 Ehreamtliche, setzen dabei nicht auf typische Unterrichtsformen, sondern darauf, dass sich die Kinder die Dinge durch aktives Handeln selbst aneignen und so etwas lernen. Beispiele: Grund- und Förderschüler arbeiten wie auf dem Bauernhof, bauen Modelle, forschen in der Meilerwerkstatt und erlernen Grundlagen der Nahrungsmittelzubereitung. Schüler der Sekundarstufe steuern im Wald Erlebnisstationen an oder orientieren sich mit Kompass und Karte. „Thematisiert haben wir auch die historischen Lebensbedingungen von Kindern in der Region und die aktuellen Bedingungen in wenig entwickelten Ländern“, so Zach-Heuer.

Für alles entwickelte sie Konzepte und Materialien, die Helfer wurden durch ein Seminar auf ihre Aufgaben vorbereitet und die Lehrer erhielten Vorbereitungsmappen. „Die Mühe lohnt sich, m ersten Jahr haben 750 Schüler teilgenommen, in diesem Jahr waren es mehr als 1300“, ist Zach-Heuer mehr als zufrieden. Dankbar ist sie dem Lions-Club „Ennepe-Ruhr Audacia“ sowie der AVU, die das Projekt unterstützt haben.

Für Anerkennung sorgte bei der Preisübergabe insbesondere das ideenreiche Engagement so vieler Ehrenamtlicher. Soziale Nachhaltigkeit wird nicht in Absichtserklärungen und Beschlüssen gelebt. Erst wenn sie von möglichst vielen Menschen in die Gesellschaft getragen wird, kann sie ihre Wirkung entfalten: indem alle gemeinsam daran arbeiten, aus guten Beispielen eine breite Bewegung zu machen“, sagte Dr. Winfried Wortmann, Mitglied des Kuratoriums der Stiftung „Gemeinsam Handeln“.

Und auch die Ministerin zeigte sich beeindruckt. „Es sind Projekte wie Ihres, die Nachhaltigkeit greifbar machen. Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Kreativität und Begeisterung Sie dazu beitragen, eine lebenswerte Gesellschaft heute und morgen zu schaffen. Sie zeigen, wie aus Ideen Taten werden und wie mit Engagement Nachhaltigkeit erreicht werden kann. Besonders erwähnenswert ist der Erlebnischarakter. Er trägt dazu bei, dass sich das erworbene Wissen bei den ´Köhler-Kindern´ gut verankert.“