Kreis Steinfurt. Im Juli 2013 als Netzwerk zur Förderung von MINT-Berufen (Mathematik - Informatik - Naturwissenschaften - Technik) in unserer Region gegründet, hat das zdi-Zentrum (Zukunft durch Innovation) schon im darauf folgenden Jahr deutlich an Interesse und Zulauf gewonnen. „Dass wir mit dem zdi-Zentrum richtig liegen, zeigt uns das große Engagement der beteiligten Betriebe und Schulen“, freut sich Birgit Neyer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Steinfurt (WESt). Waren es anfangs 45 Partner aus Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, sind inzwischen mehr als 90 Partner in das Netzwerk eingebunden.
„Das zdi-Zentrum ist ein wichtiger Baustein, um dem regionalen Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, unterstreicht Neyer die Bedeutung des Netzwerks. Gemeinsam bieten die Partner Maßnahmen entlang der gesamten Bildungskette an - vom Kindergarten bis hin zum Übergang in den Beruf oder das Studium.
Vor allem Angebote zur Berufs- und Studienorientierung für die naturwissenschaftlich-technischen Berufe standen in 2014 auf dem Programm. Neben dem jährlichen MINT-Tag gab es erstmals auch einen gemeinsamen Aktionstag des Berufskollegs Rheine und verschiedener Wirtschaftspartner. Unter dem Motto „Mach MINT“ hatten Neunt- und Zehntklässler am 8. Mai in Rheine die Möglichkeit, sich über Berufe der Metall- und Elektrosparte zu informieren. In Workshops konnten die Schülerinnen und Schüler in den praktischen Alltag ihrer potenziellen Arbeitgeber hinein schnuppern.
Per Bus ging es für Schülerinnen der Emsdettener Haupt- und Realschulen kreuz und quer durch den Kreis. Zwei Busse machten sich auf „MINT-Kreuzfahrt“. Dabei wurden die Firmen Feldhaus Fenster, NFT Automatisierungstechnik, wedi und Messing Volkmer angesteuert, um den betrieblichen Alltag kennenzulernen.
Auch Schülerinnen und Schüler anderer weiterführender Schulen im Kreis haben sich Eindrücke vom Berufsalltag verschafft. So öffneten die Teutoburger Ölmühle und Akzo Nobel in Ibbenbüren, egeplast in Greven, Kötter Consulting in Rheine und der Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt der FH Münster in Steinfurt die Türen und Labore für den potenziellen Fachkräftenachwuchs.
Darüber hinaus hat das zdi-Zentrum gemeinsam mit der Arbeitsagentur Rheine erstmals eine Job-Rallye mit verschiedenen Etappen für Achtklässler der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule organisiert. Acht Firmen und Institutionen aus dem zdi-Netzwerk haben an zwei Tagen ihr vielfältiges Ausbildungsspektrum präsentiert. Auszubildende standen Rede und Antwort. Beim Blick in die Berufswelt konnten sich die Schülerinnen und Schüler auch praktisch ausprobieren, unter anderem beim Zerlegen und Zusammensetzen von Werkzeugen, beim Erstellen von Gewinden und elektrischen Anschlüssen oder beim Anklemmen von Daten- und Netzwerkdosen. Bislang sind knapp 100.000 Euro Landesmittel für Berufs- und Studienorientierungsmaßnahmen des zdi-Zentrums Kreis Steinfurt in unsere Region geflossen.
Besonderer Höhepunkt war für 50 Schülerinnen und Schüler der Roncalli-Realschule Ibbenbüren, der Euregio-Gesamtschule und des Berufkollegs in Rheine sowie der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule Saerbeck das zdi-Klimaforum in Mülheim an der Ruhr. Stellvertretend für das zdi-Zentrum Kreis Steinfurt haben sie Projekte und Experimente zum Thema Klima und Energie präsentiert, beispielsweise das Mikroskopieren von Kleinstlebewesen des Ökosystems See sowie ihre „Jugend forscht“-Projekte zum Thema „Schulabfälle“ oder "Dämmstoffe“.
Im Juni begleitete das zdi-Zentrum die Aktion „Tag der Kleinen Forscher“, bei der auch schon die ganz Kleinen an einem aufgebauten Forscherstand im Kreishaus experimentieren konnten.
Dass das Zentrum für alle Beteiligten ein Gewinn ist, wurde bei einer Podiumsdiskussion in Steinfurt im Rahmen einer Journalistenreise der regionalen Vertretung der Europäischen Kommission deutlich. Karl Watermann, Schulleiter der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck, betonte: „Die Kooperation und die nachhaltige Zusammenarbeit mit Unternehmen im MINT-Bereich bekommt durch das zdi-Netzwerk für uns endlich ein Gesicht! Bei Fragen und Anregungen wissen wir mit den verantwortlichen Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung des Kreises einen kompetenten Ansprechpartner an unserer Seite.“ Die Erfolgsfaktoren des zdi-Zentrums aus Unternehmersicht ergänzte Christian Wenning, kaufmännischer Leiter bei egeplast international GmbH: „Öffentliche Unterstützung sowie unternehmerisches Engagement sind die Grundbausteine unseres gemeinsamen Erfolgs. Durch dieses Netzwerk haben wir als Betrieb einen deutlichen besseren und nachhaltigeren Zugang zu den Schulen im Kreis!“
Träger des zdi-Zentrums Kreis Steinfurt ist die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Kreis Steinfurt. Weitere Informationen im Internet unter www.zdi-kreis-steinfurt.de.