„Rassismus geht uns alle an!“

28.01.2015 | Herten

Hunderte Schülerinnen und Schüler beim Holocaust-Gedenktag im Glashaus

„Das Thema Rassismus geht uns alle an“, mahnt Rainer Pawliczek, Schulleiter der Willy-Brandt-Realschule beim Holocaust-Gedenktag am Dienstag, 27. Januar. Zum bereits zehnten Mal fand die Veranstaltung im Hertener Glashaus statt. Rund 300 Schülerinnen und Schüler gedachten der Opfer, die unter dem nationalsozialistischen Regime verschleppt, gefoltert und getötet wurden.

Vor 70 Jahren wurden die letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit. Für Bürgermeister Dr. Uli Paetzel ist es eine „wichtige Angelegenheit“, auch nach so vielen Jahren noch an diese schrecklichen Taten zu erinnern. „Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass etwas wie Auschwitz nie wieder passiert“, appellierte er. Der Bürgermeister rief vor diesem Hintergrund die jüngsten Anschläge in Paris ins Gedächtnis. Von den Hertenerinnen und Hertener erwartet er, allen Menschen unabhängig von Herkunft oder Glauben gleichermaßen respektvoll entgegenzutreten: „Wir müssen ein Zeichen setzen, dass wir in unserer Stadt bunt und gemischt leben wollen.“

In diesem Jahr gestalteten zum ersten Mal Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Realschule den Gedenktag. Über 100 von ihnen haben hier mitgewirkt, berichtete Schulleiter Rainer Pawliczek stolz. Entstanden sind viele musikalische und szenische Beiträge, die den anderen weiterführenden Schulen präsentiert wurden.

Schülerinnen und Schüler gestalten Programm zur Bekämpfung von Rassismus

„Wie ging es jüdischen Schülerinnen und Schülern in meinem Alter?“ – mit dieser Frage beschäftigten sich die jungen Darsteller in einem kurzen Theaterstück. Eine jüdische Mutter findet keinen Arzt für ihre kranke Tochter, ein jüdischer Junge darf nicht mehr mit seinen Freunden schwimmen gehen und einem jüdischen Mädchen wird die Busfahrt verweigert. In verschiedenen kleinen Szenen zeigten sie, wie sehr sich das Leben der Juden in Deutschland plötzlich verändert hat.

Doch nicht nur die Vergangenheit stand im Fokus der Veranstaltung. Die Schülerinnen und Schüler nahmen die aktuellen Ereignisse um die „Pegida“-Bewegung zum Anlass, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. „Unser Sozialstaat kann die ganzen Ausländer nicht verkraften“, „Deutschland nimmt die meisten Flüchtlinge auf“ – der Jahrgang 10 der Willy-Brandt-Schule stellte verschiedene fremdenfeindliche Aussagen der Bewegung vor und widerlegte diese dann mit Fakten.

Hintergrund:

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der Holocaust-Gedenktag, erinnert bundesweit an die Opfer des Nationalsozialismus. Er wurde 1996 durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt. Die Wahl fiel auf ein Datum, das symbolisch für den Mord an Millionen Unschuldiger steht: Am 27. Januar 1945 sind die letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit worden.

Pressekontakt: Pressestelle, Jana Hubrig (Volontärin), Tel: 0 23 66 / 303 393, Mail: j.hubrig@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten



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