ISG Isolierchemie

03.03.2015 | Herten

Bürgermeister besucht das Unternehmen

Mit einer eigenen Website kann das Unternehmen nicht aufwarten, und das will es auch gar nicht. Wozu auch, schließlich muss sich bei der ISG Isolierchemie niemand um neue Kunden bemühen. Die Firma hat genau zwei Kunden, und das reicht auch vollkommen aus. Doch die Produkte, die an der Westerholter Straße in Herten hergestellt werden, gehen in die ganze Welt.

Die ISG produziert vor allem Materialien, die im Korrosionsschutz zum Einsatz kommen, etwa beim Bau von Pipelines. An den Nahtstellen, dort, wo die einzelnen Rohrteile zusammengeschweißt werden, muss die Schweißstelle vor Korrosion durch Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit geschützt werden – das geschieht in der Regel durch eine Kunststoffummantelung. Genau die werden bei der ISG hergestellt, und zwar aus synthetischem Kautschuk. Bei einem Unternehmensbesuch überzeugte sich eine Delegation der Stadt um Bürgermeister Dr. Uli Paetzel davon, wie aus einem großen Klumpen grauen Kautschuks nach und nach Bänder entstehen, die oberflächlich betrachtet durchaus Ähnlichkeit mit herkömmlichen Klebeband-Rollen haben, die man im Supermarkt bekommt.

Doch da hören die Ähnlichkeiten auch schon auf: Bei den Kautschukrollen, die von Hongkong über Sibirien bis zum Iran überall dort zum Einsatz kommen, wo in unwirtlichen Gegenden der Welt Stahlpipelines Öl, Gas oder sonstiges kostbares Gut transportieren, ist mehr gefragt als bloße Haftung. „Einmal um die Nahtstellen gewickelt, sorgt unser Produkt dafür, dass der Stahl vor jeglichen Umwelteinflüssen geschützt ist“, sagt Klaus Janke, einer der beiden Geschäftsführer der ISG. „Das Material dringt in die Poren der Stahloberfläche ein und sorgt so für absolute Dichtigkeit“, ergänzt sein Partner, Thomas Lippemeier.

Janke und Lippemeier leiten die ISG gemeinsam als Geschäftsführer – darüber hinaus sind sie auch jeweils Geschäftsführer bei den beiden Unternehmen, die die komplette Kundenliste der ISG bilden. Klaus Janke ist Geschäftsführer beim Hertener Unternehmen Vogelsang, Thomas Lippemeier leitet die Kebulin-Gesellschaft, die auch in Herten ansässig ist. Ihre Vorgänger haben im Jahr 1973 die ISG gegründet, seitdem befindet sie sich am selben Standort und stellt für Vogelsang und Kebulin die Produkte her, die die beiden Unternehmen dann weiter vertreiben. Klein ist der Betrieb nicht: Insgesamt arbeiten hier 20 Mitarbeiter, neben der Produktionshalle gibt es auch ein Labor, in dem die Produkte weiterentwickelt werden. Herzstück des Betriebes ist die große Kalanderwalze, in der der Kautschuk in die gewünschte Bandform gebracht wird – die genaue Dicke der Bänder wird vom jeweiligen Abnehmer festgelegt. 700.000 Euro hat die ISG im vergangenen Jahr in die Kalanderwalze investiert.

Ein Großprojekt, bei dem Produkte der ISG eingesetzt werden, ist derzeit der Bau einer Wasserleitung von China nach Hongkong. Eine Erfahrung haben die beiden Geschäftsführer auf ihren vielen Auslandsreisen jedenfalls gemacht: „Das Siegel ,Made in Germany‘ hat immer noch einen sehr guten Ruf“, so Klaus Janke.

Text: Matthias Heselmann

Pressekontakt: Pressestelle, Jana Hubrig (Volontärin), Tel: 0 23 66 / 303 393, Mail: j.hubrig@herten.de, www.herten.de, www.facebook.com/stadtherten



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Unternehmensbesuch: ISG Isolierchemie