Dr. Karl Blum, seit 2003 Leiter des Geschäftsbereichs Forschung beim DKI und Politik- und Gesundheitswissenschaftler, stellte die wichtigsten Erkenntnisse der Studie vor. So befinden sich 600 der 2.000 Krankenhäuser in Deutschland in einer ländlichen Region. 44 Prozent dieser ländlichen Krankenhäuser haben in 2013 Verluste gemacht und im Herbst 2014 beurteilten 45 Prozent der Häuser ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als eher unbefriedigend. Für dieses Jahr erwarten 41 Prozent der Häuser eine weitere Verschlechterung der Lage. Die drei größten Herausforderungen bis 2020 sind für die Kliniken der Erhalt der Investitionsfähigkeit (51 Prozent), der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit (48 Prozent) und die Besetzung freier Stellen mit Fachkräften (43 Prozent).
Die Vertreter der Krankenhäuser bestätigten die wirtschaftlichen Herausforderungen auch für ihre Häuser. Als problematisch sehen sie das Finanzierungssystem beispielsweise für den ambulanten und den stationären Bereich sowie die neue Krankenhausplanung in NRW an, die mit einer immer höheren Qualität und immer weniger Finanzausstattung den Druck auf die Häuser erhöht. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der Dialog in dieser Runde fortgesetzt werden muss. Ein zweites Treffen mit Experten und Vertretern des Landes NRW wird derzeit von Landrat Dr. Schneider und dem Kreisgesundheitsamt geplant. Parallel dazu wird in kleineren Runden eine engere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Krankenhäusern auf Wunsch der Teilnehmer ausgelotet.
Neun Krankenhäuser nach dem Krankenhausplan NRW hatten sich zum ersten Krankenhausgipfel mit Landrat Dr. Schneider und dem Kreisgesundheitsamt getroffen: Klinikum Arnsberg, St. Walburga Meschede, Maria Hilf Brilon, Marien Hospital Marsberg, St. Franziskus Hospital Winterberg, Kloster Grafschaft, Sauerlandklinik Hachen, Elisabeth Klinik Bigge und Neurologische Klinik Sorpesee.