Seit Juli 2012 arbeitet der Landkreis Leer gemeinsam mit deutschen und niederländischen Partnern an dem kulturhistorischen Projekt „Auf dem Weg von Anne Frank“.

Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Deportationen der Menschen aus dem ehemaligen Durchgangslager Kamp Westerbork in die Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, Sobibor, Theresienstadt und Bergen-Belsen während des Zweiten Weltkrieges aufzuarbeiten.

Nun sind die Arbeiten des vierten und letzten Projektabschnitts abgeschlossen. Gestern fand die offizielle Enthüllung der Mahnmale am Bahnhof in Weener statt. Diese werden entlang der damaligen Deportationsstrecke auf deutscher Seite auf den Bahnhöfen in Bunde, Weener und Leer dauerhaft auf das Schicksal der Opfer aufmerksam machen. „Damit ist ein Mahnmal gegen das Vergessen und Verdrängen geschaffen worden“, so Landrat Bernhard Bramlage in seiner Rede.

Am 2. April werden die Mahnmale auf dem niederländischen Teil der Deportationsstrecke an den Bahnhöfen Winschoten, Zuidbroek, Nieuweschans und Hoogezand/Sappemeer enthüllt.

Auf den Stelen sind sogenannte QR-Codes angebracht, über die Interessierte via Smartphone mehr über das Erinnerungszentrum Kamp Westerbork und über die persönlichen Schicksale von Deportierten erfahren können.

Die drei vorangegangenen Projektabschnitte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit waren die Restaurierung und Wiedereröffnung des nationalen Mahnmals der 102.000 Steine in Kamp Westerbork, das Erstellen und Eröffnen der interaktiven Ausstellung „Zeitzeugen entlang der Gleise“ in mehreren deutschen und niederländischen Orten sowie die umfassende Zeitzeugenbefragung von Deutschen und Niederländern, die die Deportationszüge gesehen haben. Im Wege der Zusammenarbeit mit dem Teletta-Groß-Gymnasium in Leer entstand dabei die Broschüre „Spurensuche entlang der Gleise“.