Job schnuppern statt pauken

"Mich hat beeindruckt, wie sich das Jugendamt bemüht, Menschen zu helfen." Das sagt Theresa Schürmanns. Die 14-Jährige besucht die 8. Klasse des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums in Viersen und nimmt mit 29 weiteren Heranwachsenden am ersten Berufsfelderkundungstag beim Kreis Viersen teil. Die Schülerinnen und Schüler - da zeitgleich auch der Girl's bzw. Boys Day stattfindet, sind es weit über 30 - sind einen halben Tag lang in verschiedenen Abteilungen der Viersener Kreisverwaltung beschäftigt: Mert Gökkaya von der Viersener Johannes-Kepler-Realschule schnuppert beispielsweise im Vermessungsamt, seine Mitschülerin Vivien Sieben im Gebäudemanagement. Isabelle Brüsting vom Krefelder Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium ist in der Pressestelle. "Ich lese viel Zeitung und will später mal in einem Medienberuf arbeiten", sagt sie. Andere wiederum sind im Kreisarchiv, bei der Volkshochschule oder beim Baubetriebshof im Einsatz. Statt Vokabeln zu pauken oder über Matheformeln zu brüten, schauen sie heute bei einem großen öffentlichen Arbeitgeber in der Region hinter die Kulissen.

"Uns interessiert, wie ihr es vorgefunden habt und was ihr mitnehmt", fragt Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen, Personalchef bei der Kreisverwaltung, die Achtklässler nach ihrem vierstündigen Praktikum. Die Berufsfelderkundung ist ein Mosaikstein im Landesvorhaben "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) und soll dazu beitragen, dass die jungen Leute schon frühzeitig einen Eindruck und Sicherheit gewinnen, in welche Richtung sie sich später beruflich orientieren wollen. Daher sind Kathrin Kirchhoff und Dr. Sarah Werth von der Kommunalen Koordinierungsstelle mit dem Tag sehr zufrieden. Sie betreuen das NRW-Projekt KAoA und freuen sich, dass Schüler Eindrücke für das spätere Berufsleben sammeln konnten.

Dr. Coenen, Ausbildungsleiter Volkmar Hörning, Dr. Sarah Werth und Kathrin Kirchhoff interviewen die Berufsfelderkundler mittags nach ihren Eindrücken. Im Gespräch wird schnell deutlich, dass die Achtklässler den Ausflug in die Berufswelt keineswegs bereut haben. Alle sind angetan, greifen beherzt bei den Prospekten und Flyern in Sachen Ausbildung zu und zeigen sich aufgeschlossen, später einmal mit der Kreisverwaltung Kontakt aufzunehmen. Bis dahin müssen sie zwar noch viele Vokabeln lernen und Matheformeln lösen. "Aber ein erster Eindruck ist häufig entscheidend, der Kreis Viersen ist immer auf der Suche nach aufgeschlossenen und ehrgeizigen jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", sagt Dr. Coenen und blickt gespannt auf den nächsten Berufsfelderkundungstag am 16. Juni. Volkmar Hörning lädt zunächst alle zum Berufsinformationstag am 5. Mai zwischen 16 und 20 Uhr ins Kreishaus ein.
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