Rauchen gefährdet die Lunge mehr als Verkehrs-Feinstaub

28.05.2015 - Dortmund

Chefarzt Dr. Kelbel warnt zum Weltnichtrauchertag vor zunehmenden COPD-Erkrankungen

Ex-Kanzler Helmut Schmidt lässt Dr. Clemens Kelbel als Gegenbeispiel nicht gelten. Vor dem Weltnichtrauchertag der Welt-Gesundheitsorganisation WHO am 31. Mai warnt der Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Knappschaftskrankenhaus: Hauptursache der deutlich zunehmenden Lungenerkrankung COPD ist das Rauchen. Selbst Feinstaubbelastung durch Autoverkehr tritt dahinter zurück.

„COPD ist eine Krankheit, die immer mehr Menschen betrifft, aber oft zu vermeiden wäre“, betont der Chefarzt. Er verglich in einem Vortrag in der Veranstaltungsreihe „Medizin aktuell“ des Krankenhauses  den Zustand der von dieser Erkrankung betroffenen Atemwege mit einem Wasserrohr, das durch Verkalkung verengt ist. Als Abwehrreaktion des Körpers einsetzende vermehrte Schleimbildung verschlimmert die Belastung für Betroffene noch. Deutlich hörbare Atemgeräusche, anhaltender Hustenreiz und verschlechterte Sauerstoffversorgung sind die Folge.

Ursache sind meist Entzündungsprozesse, die durch das Rauchen angestoßen werden, so Dr. Kelbel. Aufzuhören mit dem Rauchen bremst den Vorgang, stoppt ihn aber nicht völlig. In den ersten von vier Erkrankungsphasen ist eine Behandlung noch recht gut möglich, doch COPD beginnt schleichend, wird oft erst spät wahrgenommen, schildert der Pneumologe.

Kleine Partikel und Gase in der eingeatmeten Luft lösen die Erkrankung aus. Nur sehr selten seien berufsbedingte Schadstoffe dabei wesentlich, noch seltener sind vererbliche Stoffwechselerkrankungen, die die Lunge ähnlich schädigen. Feinstäube in Autoabgasen zählt Kelbel zu den Problemstoffen, doch die Partikelbelastung in einer verräucherten Wohnung oder einer Raucherkneipe sei oft um das Zehnfache höher, als die an den am stärksten belasteten Verkehrsknotenpunkte in Deutschland.  

Behandelt werden solche Erkrankungen heute multimodal. Die Nikotinentwöhnung sei dabei der wichtigste Schritt, stellt Dr. Kelbel klar. Medikamentöse Therapien seien ein weiterer Baustein neben Schulung von Atemtechnik, Bewegungsförderung und einer psychologischen Betreuung, die im Klinikum Westfalen in Kooperation mit der Fachklinik im Knappschaftskrankenhaus Lütgendortmund ermöglicht wird. Denn die sich entwickelnde Atemnot gehe oft einher mit Ängsten und Depressionen. In schweren Fällen wird zudem Beatmung durch spezielle Masken eingesetzt.

Individuell unterschiedlich könne sein, wie schnell sich Nikotinabhängigkeit in Form einer COPD-Erkrankung oder der vielen anderen durch das Rauchen geförderten Krankheitsbilder niederschlägt.  In manchen Fällen habe schon eine kurze Raucherkarriere schwere gesundheitliche Folgen, so der Chefarzt, bei anderen schlägt sich erst langjähriges Rauchen entsprechend nieder. Das Risiko aber sei für jeden hoch, der zur Zigarette greift.

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Dr. Clemens Kelbel


Dr. Clemens Kelbel warnt vor COPD


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