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Pressemitteilung vom
15. Juni 2015
Gelungenes Praktikum im Bildungszentrum - Bauwirtschaft und Landkreis kooperieren

Region Kassel. In Eritrea war er in der Bauleitung tätig – in Deutschland fängt Abraham Afeworki Berhane nochmal mit den Basisqualifikationen der Bauwirtschaft an. „Für mich ist das die Möglichkeit meine Berufschancen in Deutschland zu nutzen – das wichtigste ist, dass ich schnell besser Deutsch lerne und die Fachbegriffe verstehe“, bewertet Berhane sein zehntätiges Praktikum in der Lehrbaustelle der Arbeitsgemeinschaft Stufenausbildung Bau (ASK) im Bildungszentrum Kassel.

„Wir haben auf Initiative von Vizelandrätin Susanne Selbert gemeinsam mit der regionalen Geschäftsstelle des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen vereinbart, dass geeignete Asylbewerber aus unseren Gemeinschaftsunterkünften auf der Lehrbaustelle ein bis zu zweiwöchiges Praktikum absolvieren können“, informiert Bijan Otmischi, der beim Landkreis seit zwei Monaten für die Integration von Asylbewerbern in Beschäftigung zuständig ist. Der Verband organisiere die Ausbildung und der Landkreis steuere die sozialpädagogische Betreuung während des Praktikums bei. „Unsere Unternehmen sind hauptsächlich aus zwei Gründen an diesem Projekt interessiert“, berichtet Andreas Lieberknecht, Geschäftsführer des Verbandes baugewerblicher Unternehmen Hessen (VbU) und Leiter der Verbandsgeschäftsstelle Kassel. Zum einen haben viele Bauunternehmen eine lange Integrationstradition „insbesondere aus den Aufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg“ und zum anderen sei die Bauwirtschaft immer daran interessiert, motivierte Mitarbeiter zu gewinnen, so Lieberknecht weiter.

 

„Die Motivation eine sinnvolle Tätigkeit aufzunehmen ist bei den alleinreisenden Asylbewerbern, die meistens im Alter zwischen zwanzig und dreißig Jahren sind, sehr groß“, bestätigt Otmischi. Für die meist jungen Männer sei es hart, die Zeit der Untätigkeit in Gemeinschaftsunterkünften zu bewältigen. Zwar seien in letzter Zeit eine Reihe von Erleichterungen für Asylbewerber beim Arbeitsmarktzugang geschaffen worden – insbesondere die Wartezeit auf reguläre Sprach- und Integrationskurse „ist immer noch ein großes Problem“, so Otmischi weiter. Asylbewerber dürfen erst dann offizielle Sprachkurse erhalten, wenn ihr Aufenthaltsstatus geklärt  ist. Otmischi: „Das kann über zwei Jahre dauern und diese Zeit ist dann für die Integration vertan“.

Das sieht auch Asylbewerber Berhane so: „Ich lerne hier zwar jeden Tag etwas mehr Worte Deutsch – und die Auszubildenden von mir Englisch, aber für das Berufsleben oder eine Ausbildung reicht das nicht aus“.

 

Während des Praktikums hat der vierzwanzigjährige Eritreer, der zurzeit noch in der Gemeinschaftsunterkunft in der Pommernanlage in Wolfhagen lebt, „einen sehr guten Eindruck“ hinterlassen, bestätigt Ausbildungsmeister Paul Baumgart. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, könnte Berhane zur weiteren Qualifizierung auf der Ausbildungsbaustelle des Baugewerbes im Vorwerk des Tierparks Sababurg eingesetzt werden. „Das wäre ein toller zweiter Schritt – und die Möglichkeit für mich in eine eigene Wohnung in Hofgeismar zu ziehen“, hofft Berhane auf eine Realisierung dieser Option.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:


praktikumasyl.jpg
. Auf dem Foto sieht man Ausbildungsmeister Paul Baumgart und Abraham Afeworki Berhane beim Pflasterstein setzen.


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LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
Wilhelmshöher Allee 19 - 21
34117 Kassel
Tel.: 0561/1003-1506
Fax: 0561/1003-1530
Handy: 0173/4663794
E-Mail: pressestelle@landkreiskassel.de
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