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Pressemitteilung vom
18. Juni 2015
Schulsozialarbeit auch an Förderschulen
Neues Angebot in Baunatal und Hofgeismar

Baunatal/Hofgeismar/Landkreis Kassel. Seit dem Schuljahr 2005/2006 gibt es Schulsozialarbeit an den Schulen im Landkreis Kassel. „Mittlerweile sind wir an 26 Schulen im Kreis präsent und unsere Bilanz zeigt, dass wir überall als sinnvolle Erweiterung des schulischen Angebots im Bereich Prävention und „Soziales Lernen“ gesehen werden“, berichten die beiden Fachdienstleiterinnen Anke Kordelle und Melitta Schäffer bei der Vorstellung der neuen Schulsozialarbeitsangebote an der Baunsbergschule in Baunatal und der Brüder-Grimm-Schule in Hofgeismar. Pro Schuljahr betreuen die 28 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter in Einzel- und Gruppenangeboten 14.000 Schüler. Neu ist die Angebot der Schulsozialarbeit an Förderschulen Baunsbergschule Baunatal und der Brüder-Grimm-Schule Hofgeismar. Grundlage dieses Angebots ist ein Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2013, mit dem geprüft werden sollte, ob eine Ausweitung der Schulsozialarbeit an Förderschulen „ressourcenneutral“ möglich ist. Schäffer: „Nachdem die entsprechenden vertraglichen Regelungen unter Dach und Fach waren, konnten wir dieses Angebot jetzt an zwei Förderschulen realisieren“. An der Baunsbergschule ist Achim Föth mit zwei Wochenstunden im Einsatz – die restliche Arbeitszeit ist Föth Schulsozialarbeiter an der Theodor-Heuss-Schule Baunatal. Sieben Wochenstunden ist Julia Heide an der Brüder-Grimm-Schule Hofgeismar im Einsatz – außerdem ist sie an der Burgbergschule in Grebenstein eingesetzt. „Der Unterschied der Arbeit an den Förderschulen besteht hauptsächlich darin, dass Aspekte des Sozialen Lernens hier sehr viel stärker zum Lehrplan gehören“, betonen die beiden Schulsozialarbeiter.

 

„Die Bandbreite bei den individuellen Unterstützungs- und Beratungsangeboten reicht von der Hilfestellung bei Problemen mit Mitschülern und Lehrern bis hin zu Krisenintervention in Kooperation mit den Betreuungslehrern und den Eltern“, berichtet Fachdienstleiterin Kordelle über das Aufgabenspektrum der Schulsozialarbeit an allen Schulen. Schulische Probleme wie Leistungsdruck und Schulangst spielten genauso eine Rolle im „Alltagsgeschäft der Schulsozialarbeit“ wie Mobbing und Konflikte in der Familie.

 

Auch Fragen im Zusammenhang mit dem Übergang von Schule zum Beruf werden behandelt. Wegen des vielgestaltigen Beratungs- und Unterstützungsangebots hat die Schulsozialarbeit in der Regel Kontakte zu über 500 Eltern und führt bis zu 1.000 Lehrergespräche durch. Bei den von der Schulsozialarbeit organisierten Gruppenangeboten für ganze Klassen oder Jahrgänge steht die Erweiterung der sozialen Kompetenzen der Schüler im Mittelpunkt. „Wir waren gerade mit einer 7. Klasse zum Floßbauen in Stammen an der Diemel“, berichtet Schulsozialarbeiterin Heise.

 

„Schwerpunkt unserer Arbeit ist das Erlernen von Verhaltensmöglichkeiten, um Konfliktsituationen im Schulalltag erst gar nicht entstehen zu lassen“, so Föth und Heise übereinstimmend. Diese „Team-Building-Maßnahmen“ auf Klassenebene seien äußerst erfolgreich, ergänzen die beiden Fachdienstleiterinnen Schäffer und Kordelle: „Die Zahl der Kriseninterventionen nimmt kontinuierlich ab – wir haben den Eindruck, dass Schüler durch mehr Sozialkompetenz Konfliktsituationen besser allein bewältigen können“.  

 

Ein wichtiger Grundsatz der Schulsozialarbeit ist die Vernetzung mit den schulischen Funktionsträgern wie Schulleitung und Zweigleitern. Weitere Ansprechpartner sind das Lehrerkollegium sowie die Schüler- und Elternvertretung. „Diese schulinterne Kooperation wie zum Beispiel bei Konferenzen und Elternabenden ist die Grundlage dafür, einen umfassenden Eindruck von Schülern zu erhalten und sie so besser beraten und fördern zu können“, erläutern Schäffer und Kordelle. Auch außerhalb der Schule kooperiert die Schulsozialarbeit mit örtlichen Jugendarbeitern, Vereinen, Stadtteilarbeitskreisen bis hin zur Kreishandwerkerschaft.

Kordelle: „Durch dieses Netzwerk und die Einbindung in die Beratungsangebote des Fachbereichs Jugend des Landkreises können wir umfassend und auf sehr kurzem Weg Probleme zielgenau behandeln“.  

 

Hintergrund:

Der Kreistag des Landkreises Kassel hatte im März 2005 ein Rahmenkonzept für Schulsozialarbeit und Kooperation von Jugendhilfe und Schule im Landkreis Kassel beschlossen. Mit Beginn des Schuljahres 2005/2006 wurde damit unter bestimmten Voraussetzungen an allen Schulen des Sekundarbereichs I sowie an Berufs- und einigen Grundschulen Schulsozialarbeit im Landkreis Kassel ermöglicht.

Im Februar 2008 beschloss der Kreistag, dass die Schulsozialarbeit ausschließlich über die von den kreisangehörigen Kommunen an den Kreis abzuführende Schulumlage finanziert wird. Aktuell gibt es Schulsozialarbeit an 26 Schulstandorten im Landkreis – die jeweiligen Schulsozialarbeiter sind entweder bei der kreiseigenen Arbeitsförderungsgesellschaft (AGiL), freien Trägern, einer Gemeinde sowie in zwei Fällen beim Landkreis Kassel selbst beschäftigt. Die fachliche Verantwortung liegt beim Landkreis Kassel, der auch die Kosten übernimmt.

Schulsozialarbeit gibt es an allen Gesamtschulen im Landkreis, an acht Grundschulen (Bad Karlshafen, Friedrich-Ebert-Schule Baunatal, Calden, Grebenstein, Immenhausen, Espenau, Reinhardshagen und Zierenberg), an der Herwig-Blankertz-Schule (Hofgeismar und Wolfhagen) und der Willy-Brandt-Schule in Kassel-Oberzwehren (beides berufliche Schulen), an der Wilhelm-Filchner-Förderschule in Wolfhagen, der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule in Kassel-Oberzwehren (Gymnasium) sowie der Baunsbergschule in Baunatal und der Brüder-Grimm-Schule in Hofgeismar (beides Förderschulen).



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:


Schulsozialarbeit Förderschulen
Auf dem Foto sieht man von links nach rechts Achim Föth (Schulsozialarbeit Baunsbergschule Baunatal), Melitta Schäffer und Anke Kordelle (Fachdienstleiterinnen Sozialarbeit in Schulen) und Julia Heise (Schulsozialarbeit Brüder-Grimm-Schule Hofgeismar).


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LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
Wilhelmshöher Allee 19 - 21
34117 Kassel
Tel.: 0561/1003-1506
Fax: 0561/1003-1530
Handy: 0173/4663794
E-Mail: pressestelle@landkreiskassel.de
http://www.landkreiskassel.de

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