Region Kassel. Bereits Anfang September 2014 wurden die Grundlagen für einen Austausch von schwedischen und deutschen Auszubildenden im Bereich des Zimmerer- und Ausbaugewerbes gelegt – jetzt waren elf Schüler aus  Schweden für vierzehn Tage in der Region Kassel. „Wir haben als Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes einen Förderantrag bei der Europäischen Kommission gestellt und konnten damit den Austausch finanzieren“, berichtet Ausbilder Marco Seumer vom Bundesbildungszentrum (BBZ) in Kassel-Waldau. Der Kontakt zu Taserud-Schule im schwedischen Arvika kam auf Vermittlung der Jugendbildungswerke von Stadt und Landkreis Kassel zustande, die bereits seit langem Austauschbeziehungen zu Schulen in Arvika unterhalten.

„Das Schulsystem in Schweden ist anders aufgebaut, als  bei uns“, erläutert Seumer. Die Taserud-Schule bietet sowohl einen Abiturabschluss wie auch eine Berufsausbildung an. „Unser Schulsystem ist viel durchlässiger und erleichtert damit, das Eingehen auf die spezifischen Fähigkeiten und Vorlieben der Schüler“, informiert Ulf Dahlén, der als einer von sechs Lehrern die schwedischen Schüler begleitet. „Besonders gut gefallen hat uns auch die Integration von Schülern mit Behinderungen in den alltäglichen Schulablauf“, ergänzt Seumer.

Auch fachlich profitieren beide Austauschpartner von den Besuchen. Dahlén: „Wir haben eine lange Erfahrung im Rundholzbau – dafür fehlen uns die Kenntnisse über das deutsche Fachwerk“. Für Hannes Svensson und Qendrim Tmava sind die Tage in Deutschland „sehr interessant und für unsere Qualifikation sehr gut“.

Damit bestätigen die beiden Auszubildenden das Ziel des vom BBZ genutzten europäischen Förderprogramm ERASMUS+, bei dem es um die Verbesserung von Arbeitsmöglichkeiten in Europa durch den Erwerb zusätzlicher Qualifikationen im fachlichen, sprachlichen und kulturellen Bereich geht.

„Im nächsten Jahr planen wir einen Gegenbesuch in Schweden“, kündigt Seumer abschließend an.