(pen) Gut 20 Jahre war der Name Dr. Hans-Joachim Boschek ganz eng mit dem Gesundheitsamt des Ennepe-Ruhr-Kreises verbunden. Jetzt hat sich der 64-jährige in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolgerin als Leiterin des Fachbereiches Soziales und Gesundheit ist Astrid Hinterthür.

„Sie blicken nicht nur auf eine persönlich erfolgreiche Laufbahn zurück. Mit Engagement und großem Fachwissen haben Sie auch das Gesundheits- und Sozialwesen in unserem Kreis maßgeblich mit gestaltet und ihm Ihren Stempel aufgedrückt“, würdigt Landrat Dr. Arnim Brux die Leistung der letzten zwei Jahrzehnte.

Nach dem Studium der Physik und Mathematik an der Universität Düsseldorf absolvierte Boschek 1977 die Prüfung zum Diplom-Physiker. Das anschließende Studium der Humanmedizin endete 1983 mit dem Staatsexamen und der Approbation zum Arzt. Der Arbeit als Assistenzarzt am Institut für Anästhesiologie der Universität Düsseldorf und der Facharztprüfung folgte 1988 der Wechsel auf den Stuhl des stellvertretenden Leiters des Gesundheitsamtes der Stadt Düsseldorf. Es folgten der Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen und 1995 an der Universität Bonn die Promotion zum Dr. med..

„Im selben Jahr bewarben Sie sich erfolgreich als Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamtes im Ennepe-Ruhr-Kreis“, so Brux. „Eine Umorganisation innerhalb der Kreisverwaltung machte aus Ihnen 2005 den Leiter des Fachbereiches Soziales und Gesundheit.“

Soziales und Gesundheit - ein weites Feld. Dazu zählen die Heimaufsicht und die Hilfen für Menschen mit Behinderungen, die Kinder- und Jugendgesundheit, die Apothekenaufsicht und Fragen rund um Pflege zuhause und in Heimen ebenso wie Elterngeld, ein organisiertes Meldewesen für Infektionskrankheiten, das Überwachen der Wasserhygiene und der Gesundheitsschutz in Krisensituationen. „Verantwortlich waren Sie auch dafür, in Zusammenarbeit mit anderen ein umfassendes und möglichst bürgernahes Beratungsangebot für Menschen in krisenhaften Lebenslagen anzubieten. Dies gilt unter anderen für Sucht- und Drogenabhängige oder für Menschen mit psychischen Problemen“, skizzierte Brux.

Dem vom Landrat zum Ausdruck gebrachten Dank für die geleistete Arbeit schloss sich auf einer Fachveranstaltung stellvertretend Mechthild Weickenmeier als Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände im Ennepe-Ruhr-Kreis, an: „Sie haben sehr viel angepackt. Ihre Handschrift war ein Ansatz des Miteinanders, den die Verbände in der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege sehr geschätzt haben.“ Beispielhaft für die Spuren, die Dr. Boschek hinterlassen wird, nannte sie die Neuausrichtung der Drogen- und Suchthilfe, die psychiatrische Versorgung, die Einrichtung der Kinder- und Jugendschutzambulanz bei der pro familia, die Sicherung des Wohnberatungsangebots, die an die Selbsthilfekontaktstellen angebundenen Demenznetzwerke und die Gehörlosenberatung.

Dr. Boscheks Nachfolgerin Astrid Hinterthür wechselt von der Stadtverwaltung Mettmann ins Schwelmer Kreishaus. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger ist die 53-jährige keine Ärztin sondern Diplom-Verwaltungswirtin. Nach Abschluss eines dualen Studiums bei der Stadt Wuppertal war sie seit 1985 in Mettmann beschäftigt. Ihre Stationen lauteten Stadtkasse, Rechnungsprüfung, Gleichstellungsbeauftragte und Ratsbüro. Leitungsfunktionen übernahm sie dabei im Fachbereich Zentrale Bürgerangelegenheiten mit Stadtkasse, Steueramt, Ordnungsamt, Bürgerbüro, Standesamt und Wahlen sowie - seit 2005 - im Fachbereich Bildung, Jugend und Soziales mit den Bereichen Schule, Kultur und Sport, Jugendamt und Sozialamt.