Der alte Hauptfriedhof in Lippstadt ist seit fast 200 Jahren eine Stätte des Gedenkens und der Ruhe und war jetzt Ziel der Lippstädter Unternehmerinnen bei einem ihrer Treffen. Begrüßt wurde die Gruppe von Josie Olk von der Wirtschaftsförderung, die die regelmäßigen Veranstaltungen organisiert und Dr. Marlies Wigge, die die Friedhofsführung durchführte.
Bis 1821 fanden die Erdbestattungen in Lippstadt auf den Kirchhöfen der vier Pfarrkirchen statt. Nach einem Erlass der preußischen Regierung aus dem Jahr 1799 sollten die Bestattungen aber aus hygienischen Gründen ausgelagert werden. Im Jahr 1821 wurde der „Simultanfriedhof", auf dem es keine Differenzierung nach Konfessionen gab, eingeweiht. Grabstätten von zwei Repräsentanten der jeweiligen Konfessionen im Eingangsbereich belegen dies: Der Erinnerungsstein für den 1895 verstorbenen Pfarrer Gangolf Dreieichmann, der 50 Jahre Pfarrer an der Marienkirche war, findet sich dort ebenso wie der imposante Gedenkstein für den 1883 verstorbenen kath. Pfarrer an St. Nikolai Johannes Böddiker.
Auf großes Interesse stieß bei den 22 Teilnehmerinnen auch das sog. Union-Denkmal. Es erinnert an ein schweres Unglück auf dem Uniongelände am 22. Sept. 1882, bei dem bei der Explosion eines Dampfkessels 10 Tote und 5 Schwerstverletzte zu beklagen waren. Viel Geschichte und weitere Geschichten zu Lippstadt und seinen Familien hatte Frau Dr. Wigge für den weiteren Rundgang noch recherchiert.
Auf dem jüdischen Teil des Friedhofs, der 1833 eingerichtet wurde und heute noch genutzt wird, erklärte Dr. Marlies Wigge einiges zu seiner Entstehung und zu jüdischen Bestattungstraditionen.
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