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Presseinformation

08. Juli 2015
14. Jahrestagung des Europäischen Bodenbündnisses - Intakte Moore schützen das Klima
Bodenschutzexperte des Kreises wirbt für alternative Moornutzung in der Landwirtschaft

Kreis Steinfurt. Niederungen, Moor- und Venngebiete im Kreis Steinfurt sind willkommene Ausflugsziele. Ausgewiesene Wege laden zu Wanderungen und Radtouren durch die Jahrtausend alten Landschaften ein. Dass diese Vermächtnisse der Eiszeit der Klimaerwärmung entgegenwirken, wissen nur wenige. „Intakte Moore speichern Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Sogar mehr als Wälder“, erklärt Michael Heuer, Bodenschutzexperte des Kreises Steinfurt. „Seine Funktion als riesiger Speicher von Kohlenstoff kann das Moor jedoch nur erfüllen, wenn es dauerhaft nass bleibt oder wieder vernässt wird.“

 

Mit welchen Instrumenten diese Wiedervernässung am besten erreicht werden kann, darüber diskutierten er und etwa 100 Teilnehmer aus fünf europäischen Ländern im UN-Jahr des Bodens kürzlich auf der 14. Internationalen Jahrestagung des Europäischen Bodenbündnisses (European Land and Soil Alliance, ELSA) im Europäischen Fachzentrum Moor und Klima in Wagenfeld, Landkreis Diepholz. Die Forderungen dieser zweitägigen Konferenz unter dem Motto „Moorschutz als kommunaler Beitrag zum Klimaschutz“ sind in der „Wagenfelder Erklärung“ zusammengefasst, die es kostenlos bei der Bodenschutzbehörde des Kreises gibt.

 

„Klimaschutz und Naturschutzziele sind nach diesem Konzept miteinander vereinbar und keine Gegensätze mehr“, erläutert Heuer, der auch Vorstandsmitglied des Europäischen Bodenbündnisses ist. „Der dem Moorschutz dienende nasse Anbau von Pflanzen, wie Schilf oder Rohrkolben als auch der Anbau von Torfmoos bietet  den Landwirten eine  wirtschaftliche Alternative.“  Denn darin ist sich das Bündnis einig: Die subventionierte Unvernunft wie z.B. der Maisanbau auf Moorböden zur Betreibung von Biogasanlagen ist so bald wie möglich auf nationaler und europäischer Ebene einzustellen. Heuer wies in einem Workshop auf der Konferenz darauf hin, dass ein Hektar unangepasste Ackernutzung auf Moorflächen soviel Treibhausgase erzeuge, wie 185.000 km mit dem Auto zu fahren.

 

„Städte und Gemeinden können ebenfalls durch Moorschutz effektiven Klimaschutz betreiben. Kommunen wie Emsdetten, Mettingen, Recke und Steinfurt, die größere Anteile von Moorflächen haben, streben gemeinsam mit den Eigentümern, Nutzern und dem Kreis Steinfurt eine Veränderung hin zur Vernässung an“, lobt Heuer das Engagement der Akteure im Kreis Steinfurt.

 

Auch der Fachliche Leiter der Biologischen Station Steinfurt, Dr. Peter Schwartze, warb auf der Konferenz mit seinem Vortrag „Projekte zur Hochmoorrevitalisierung im Kreis Steinfurt als Beitrag zum Klimaschutz“ für mehr Moorschutz. Er nahm dabei die Moore auch als wertvolle Lebensräume für selten gewordene Pflanzen- und Vogelarten in den Blick. So hätten sich beispielsweise die Bestände von Austernfischer, Blassgans, Großer Brachvogel und Kampfläufer seit 1992 im Kreis Steinfurt positiv entwickelt.

 

Der Kreis Steinfurt ist seit 2009 Mitglied im Bodenbündnis europäischer Städte, Kreise und Gemeinden (ELSA e.V.). Das Bodenbündnis vertritt etwa 200 Kommunen und Landkreise aus neun europäischen Ländern. Die bei der Konferenz erarbeitete „Wagenfelder Erklärung“ kann bestellt werden unter Telefon 02551/69-1414 oder per E-Mail an michael.heuer@kreis-steinfurt.de.




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14. Jahrestagung des Europäischen Bodenbündnisses - Intakte Moore schützen das Klima




14. Jahrestagung des Europäischen Bodenbündnisses - Intakte Moore schützen das Klima



Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de