Gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen – unter diesem Motto stand das Projekt der 12. Klasse des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Ökotrophologie.

Mit Partnern, den Einkaufsmärkten Multi, der Oberschule Weener, dem Pauluskindergarten sowie mehreren Klassen in den Berufsbildenden Schulen 1, führten die Schüler unter der Leitung der Fachlehrerinnen Monika Wulf und Christine Thies ihr Projekt durch.

Zum Projektabschluss kam nun interessierter Besuch vorbei: Gitta Connemann, Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Bereich Ernährung, sowie Klaus-Jürgen Philipp aus dem Hause Rabenhorst, Präsident des Verbands der deutschen Fruchtsaft-Industrie, nahmen sich zwei Stunden Zeit, um sich von den Schülern informieren und sieben Gruppenergebnisse präsentieren zu lassen.  Connemann und Philipp zeigten sich beeindruckt von den vielfältigen Projektideen.

Beispielsweise wurde mithilfe einer Umfrage das Ernährungswissen und -verhalten von Schülern zwischen 15 und 20 Jahren mit unterschiedlichen Schulabschlüssen erfragt. Ziel war es, herauszufinden, ob es Unterschiede in Abhängigkeit vom Bildungsstand gibt. Diese Vermutung bestätigte sich: Die meisten schätzten ihr Ernährungswissen und -verhalten mit „gut“ ein. Jedoch zeigte sich bei der Befragung nach dem tatsächlichen Verhalten, dass es hier je nach Bildungsgrad durchaus große Unterschiede gibt. Während die Jugendlichen in der gymnasialen Oberstufe mindestens 1,5 Liter pro Tag trinken, Mineralwässer und Saftschorlen zur Deckung des Trinkbedarfs nutzen, werden bei Schülern mit niedrigeren Schulabschlüssen häufig Limonaden, Eistees, Fruchtsaftgetränke und Cola als Durstlöscher genutzt und insgesamt zu wenig getrunken.

Zu viel Zucker und Fett in Kombination mit Bewegungsmangel sind Gründe für Übergewicht und Adipositas. Eine zweite Ausstellung der Schüler zeigte eindrucksvoll die versteckten Zucker in beliebten Getränken und im Essen. So enthält eine Flasche Cola 11o Gramm Zucker, dies entspricht 40 Stück Würfelzucker. Diese Information erstaunte auch die Besucher im Multi Süd, als dort eine Gruppe Schülerinnen zum Thema „Gesunde Ernährung in Verbindung mit Bewegung“ aufklärte.

Eine weitere Gruppe fand bei einer Umfrage heraus, dass in der eigenen Schule zwischen 30 bis 40 Prozent der Schüler ohne Frühstück und Pausenbrot zum Unterricht eintreffen. Mithilfe einer Ausstellung informierte sie über ihre Ergebnisse und bot gesunde, schnelle und leckere Frühstücksalternativen an.

Da sich viele Schüler mit dem Angebot des schuleigenen Kiosks unzufrieden zeigen, gestalteten zwei  Gruppen einen eigenen Kiosk. Dort boten die Schüler selbst gemachte Pizzen aus Vollkorn und mit frischen Zutaten an. Dazu gab es selbst hergestellte, zuckerarme Limonaden. Das Angebot kam bei den Mitschülern in der Pausenhalle gut an.

Das Wissen, dass bereits im Kindesgartenalter eine gute Ernährungserziehung die Grundlage für eine vernünftige und gesundheitsbewusste Ernährung ist, veranlasste zwei Gruppen dazu, sich mit dieser Altersgruppe und ihren Eltern auseinanderzusetzen.

Eine Gruppe Kindergartenkinder aus dem Pauluskindergarten in Heisfelde im Alter zwischen drei und fünf Jahren besuchte die BBS 1. Bereits im Kindergarten hatten sich die Kinder im Rahmen eines Projekts mit gesunder Ernährung auseinandergesetzt. Dieses Vorwissen kam den Kindern zugute, als die Schüler sie spielerisch an gesunde Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Milchprodukte heranführte und die Kinder unter anderem gesunde und ungesunde Lebensmittel ordnen ließ.

Die selbst gestaltete, farbige und kindgerechte Lebensmittelpyramide einer weiteren Gruppe leistete hier gute Dienste. Interessiert probierten die Kindergartenkinder die von den Schülern vorbereiteten gesunden Snacks und Getränke. Auch hier zeigte sich, dass die Eltern - neben vorschulischen Einrichtungen - den Grundstein für ein vernünftiges und gesundes Ernährungsverhalten legen und eine Vorbildfunktion für ihre Kinder übernehmen.