(pen) „Hier und heute beginnt für Sie ein neues Kapital in Ihrem Leben. Der Tag Ihrer Einbürgerung dürfte für Sie ein ganz besonderes und unvergessliches Ereignis sein. Darauf haben Sie mit Behördengängen, Sprachkurs und Einbürgerungstest lange hingearbeitet und alle damit verbundenen Herausforderungen bravourös gemeistert.“ Mit diesen Worten begrüßte Landrat Dr. Arnim Brux achtzehn Bürger aus neun Nationen im Schwelmer Kreishaus. Sein Auftrag: Übergabe der Einbürgerungsurkunden an Menschen, die „ja zu Deutschland und ja zum Ennepe-Ruhr-Kreis sagen.“
Mit dem Entschluss, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, sei das Zeichen verbunden, sich noch stärker als bisher schon in die deutsche Gesellschaft zu integrieren sowie Kenntnisse, Fähigkeiten und Kultur einzubringen. „Jeder einzelne von Ihnen kann unser Land bunter und vielfältiger machen. Über diese Bereicherung freue ich mich sehr“, machte Brux deutlich.
Mit der Flüchtlingsdebatte griff er auch ein aktuelles Thema auf. „Das ehrenamtliche Engagement vieler Bürger im Ennepe-Ruhr-Kreis ist großartig, weitere helfende Hände werden in den nächsten Wochen und Monaten aber nötig sein. Gerade Sie können in diesem Bereich mit Ihren Erfahrungen wichtige Dinge leisten, können sich in die Situation der Flüchtlinge hineinversetzen und sie auf vielen Feldern unterstützen.“
Und auch zu den Mitte September anstehenden Abstimmungen über Landrat und Bürgermeister hatte Brux eine klare Botschaft im Gepäck: „Gehen Sie wählen. Nutzen Sie dieses und jedes weitere Mal diese Möglichkeit, Ihre Stimme abzugeben.“ Wahlen seien der Grundpfeiler der Demokratie und eine Möglichkeit der Mitbestimmung, die bis heute in viel zu vielen Ländern noch längst keine Selbstverständlichkeit sei.
Seit 2008 lädt die Kreisverwaltung diejenigen zu einer kleinen Feierstunde in den Kreistagssitzungssaal ein, die sich entschlossen haben, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. „In den letzten sieben Jahren haben an dieser Stelle 1.703 Menschen ihre Einbürgerungsurkunden erhalten. Heute bin ich um letzen Mal beauftragt, dieses wichtige Papier an Neubürger zu übergeben“, machte Brux mit Hinweis auf das Ende seiner Amtszeit Mitte Oktober deutlich.
Die Veranstaltung in Zahlen
Die 18 neuen deutschen Staatsbürger stammen aus 9 verschiedenen Ländern: Ghana (1) Griechenland (4), Italien (1), Kosovo (3), Polen (1) Marokko (2), Sri Lanka (1), Türkei (4), Ukraine (1),
Die Neubürger wohnen derzeit in folgenden Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises: 2 in Ennepetal, 4 in Gevelsberg, 4 in Hattingen, 2 in Herdecke, 5 in Schwelm, 1 in Sprockhövel. Bürger aus Witten sind nicht dabei. Der Ennepe-Ruhr-Kreis ist als Ausländerbehörde für 8 der 9 kreisangehörigen Städte zuständig. Witten hat als größte kreisangehörige Stadt ein eigenes Ausländeramt.