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Tückische Bakterien


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26. August 2015

Tückische Bakterien

Vor Campylobacter kann man sich schützen

Kreis Unna. (PK) Wer weiß noch, was er vorgestern alles gegessen hat? Oder vor fünf Tagen? Weil es zwischen Ansteckung und Ausbruch der so genannten Campylobacteriose meistens zwei bis fünf Tage dauert, ist der Grund für eine Infektion oft schwer herauszufinden. Darauf weist der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Unna hin.

 

Die gute Nachricht: Wer auf eine ausreichende Hygiene achtet, kann sich vor der unangenehmen Krankheit schützen. Sonst ist die Gefahr, sich anzustecken, nämlich gar nicht so gering: Nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung ist Campylobacter in Deutschland der häufigste bakterielle Erreger von Darminfektionen.

 

Die Beschwerden gleichen anderen Magen-Darm-Erkrankungen: Die ersten Anzeichen sind häufig Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit und Durchfälle folgen später. Nach einer Woche ist normalerweise alles vorbei – in der Regel auch ohne Komplikationen.

 

Mit Beginn der Grillsaison steigen die Infektionszahlen. Wurden dem Kreisgesundheitsamt im Januar 56 Fälle gemeldet, waren es im Juli 87 labordiagnostisch bestätigte Fälle. „Weil nicht jeder mit diesen Beschwerden zum Arzt geht und einige Infektionen ohne Symptome ablaufen, erfahren wir von vielen Fällen nichts“, erläutert Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz.

 

Hauptansteckungsquelle sind belastete Lebensmittel. Die Bakterien schlummern hauptsächlich in Geflügel, Rohmilch und nicht durchgegartem Hackfleisch, können aber auch in roher Wurst überleben.  

 

Genau wie bei vielen anderen Durchfall-Erregern hilft auch gegen Campylobacter ausreichendes Durchgaren. „Dafür muss im Kern des Fleisches für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 Grad erreicht werden“, erläutert die für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung zuständige Sachgebietsleiterin Dr. Anja Dirksen. Fertig gegrilltes Fleisch sollte zudem nicht auf demselben Teller liegen wie zuvor das rohe Fleisch.

 

Da viele Lebensmittel wie beispielsweise Salate nicht erhitzt werden, ist sauberes Arbeiten in der Küche wichtig, um eine Ansteckung zu vermeiden. Wenn Schneidebretter oder Messer nach der Zubereitung von rohem Fleisch nicht ausreichend gereinigt werden, können die Bakterien überspringen. „Deshalb sollte jeder auf eine ausreichende Küchenhygiene achten“, rät Dr. Anja Dirksen. Dazu gehöre beispielsweise auch, Spültücher, Schwämme und Geschirrtücher rechtzeitig auszutauschen. Außerdem sollte sich gründlich die Hände waschen, wer mit rohem Fleisch gearbeitet hat. 

 

Nicht nur über Lebensmittel kann man sich anstecken, sondern auch über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch. Deshalb gilt auch mit Blick auf Campylobacter, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Regelmäßiges gründliches Händewaschen hilft – nicht nur gegen unangenehme Magen-Darm-Erkrankungen.

 

Weitere Informationen und ein Faltblatt des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz („Hygienisch zubereiten – Feste feiern“) gibt es auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff: Hygiene-Tipps) oder direkt bei der Lebensmittelüberwachung des Kreises. Weitere Verbraucherhinweise haben das Bundesinstitut für Risikobewertung (www.bfr.bund.de) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.bzga.de) auf ihren Internetseiten zusammengestellt.




Pressekontakt: Kreis Unna - Presse und Kommunikation, Constanze Rauert, Fon 02303 27-1013, E-Mail constanze.rauert@kreis-unna.de
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